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Im Rahmen der Vorlesung zu WestOstOstWest wird hier der Film »Sounds of Silence« von Amir Hamz und Mark Lazarz präsentiert. Einführend und anschließend sprechen Hans Ulrich Reck und Amin Farzanefar, der Journalist und exzellenter Kenner der iranischen Filmszene ist und der diesen Film als Element einer vierteiligen Reihe zu Subkulturen in der islamischen Welt ausgewählt hat. - Audiolectures 04,3.
Religion im Mittelmeerraum
(2012)
Nach einer Rekapitulation zur Antike, dem Zusammenbruch Roms, Aspekten der Kartographie im Mittelmeerraum und arabischer Expansion beschäftigt sich Hans Ulrich Reck in dieser Vorlesung zunächst mit den drei monotheistischen Religionen des Buches. Es geht um theologisch-politische Konzeptionen und um „Bruderkriege“ auf der Basis des Alten Testaments und der Autorität eines absolutistischen, autokratischen, unbedingten und bedingungslos agierenden Gottes. Des Weiteren geht Reck auf Aspekte der Missionierung, Weltzu- oder Abgewandtheit sowie diverse Begriffe und Konzepte von 'Paradies' ein. Der Islam als Händlerreligion, seine Eroberungs- und Assimilationskonzepte werden ausführlich thematisiert. Dabei kommt Reck auf Berberstämme zu sprechen und widmet sich der Expansion der Araber nach Spanien, wobei Cordoba bzw. der Untergang Cordobas eine zentrale Rolle spielen. Neben einem Exkurs zu Clanherrschaft, Dynastien und zur bis heute ausgebliebenen Zentralstaatlichkeit des islamo-arabischen Zivilisationsraums wird die Geschichte Europas und Arabiens im gesamten Mittelmeerraum skizziert. Erneut geht es auch um Istanbul, dessen Topographie und Eigenheiten. Zum Schluss wird prospektiv ein Blick auf Seehandelswege im Mittelmeerraum geworfen, wobei Pisa und Genua zur Sprache kommen und die Wichtigkeit von Venedig kurz angedeutet wird. - Audiolectures 04,4.
OstWestOst
(2012)
Im Rahmen der »Term Start Lectures« an der KHM – einer Veranstaltungsreihe, bei der verschiedene Lehrende aus ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten berichten, insbesondere zum Ertrag aus Forschungsfreisemestern und künstlerischen Entwicklungsvorhaben – – stellt Hans Ulrich Reck hier Überlegungen zu Kulturtransfers vor, welche die Verbindungen zwischen Orient und Okzident verdeutlichen. Mit den Formulierungen aus dem Ankündigungstext zum öffentlichen Vortrag: "Zauber der Poesie, Lockungen eines 'sinnlichen' Orients' – Klischee über Klischee. Aber hinter den Kulissen viel Reales: Der ost-westliche Kunst- und Kulturtransport ist wirksam nicht nur in der Malerei, sondern auch der Stadtgestaltung und Architektur. So ist beispielsweise der 'weiße Würfel' von Le Corbusier und Gropius ein Import aus dem Maghreb bzw. dem südlichen europäischen, vor allem aber dem nordafrikanischen Mittelmeerraum. Besonders eindringlich sind Wirkungen und Faszinationen im Bereich der Aneignung, Appropriation und Anleihen beim orientalischen Ornament." - Audiolectures 04,2a.
Nachklänge des Ornamentalen
(2012)
In dieser Vorlesung vertieft sich Hans Ulrich Reck in die Thematik des Ornaments. Besonders geht er auf Art Nouveau am Beispiel der 'Schule von Nancy' ein. Dabei spielen der französische Künstler und Architekt Émile André, seine ausführlichen Orientreisen, der Wandel des bürgerlichen Geschmacks in der Kulturelite der Stadt Nancy und die hier stilprägend werdenden Bemühungen um die Reform von Architektur, Design, Ausstattung, Interieurs und Objektkultur zur fin-de-siècle-Zeit um 1900 eine besondere Rolle. In die Erörterung der Reformbewegungen für einen gewandelten Nutzen (kulturelle Geschmacksevolution), aber auch im Bereich der Ausbildung von Techniken und Gestaltungspraktiken für die angewandten Künste integriert Reck einen Exkurs zum „Orientalismus“ im 19. Jahrhundert. - Audiolectures 04,9.
Nach einer Einleitung und Vorstellung der Themen und Aspekte, die im gesamten Vorlesungszyklus "WestOstOstWest" im Mittelpunkt stehen werden, widmet sich Hans Ulrich Reck in der ersten Vorlesung einer Übersicht zum Zwecke einer integralen Erschließung des Mittelmeerraums. Dabei wird mit Blick auf Kartographie und Kartenlehre über ideologische Geometrie nachgedacht. Ebenso geht Reck auf verschiedene Fahrten im Mittelmeerraum ein und kommt dabei auf Homers »Odyssee« und Vergils »Aeneis« sowie auf Franz Kafkas »Das Schweigen der Sirenen« zu sprechen. Es geht um Phönikier und Griechen, Stadtgründungen, Gründungsmythologien und Exkurse zu expansiven und nicht-expansiven Kulturen und Gesellschaftsformationen. Reck stellt die griechische Stadt und Gesellschaft vor und spricht über urbane Räume, Gliederungen und Hierarchien von Funktionen, um weitere kulturgeschichtliche Aspekte zur Mythologie der Stadtgründungen und zum urbanen ‚Templum’ von Athen bis Rom vorzustellen. - Audiolectures 04,1.
Kulturimport / Kulturexport
(2012)
In dieser Vorlesung geht es um verschiedene Städte und wird die Erörterung von Ortstypologien fortgesetzt, die bereits in vorherigen Vorlesungen angesprochen wurden. Thematisiert werden als typenprägende Beispiele der Petersdom und der Petersplatz sowie generell die Stadt Rom und die päpstliche Baupolitik im 16. und 17. Jahrhundert. Des Weiteren kommt Hans Ulrich Reck auf Palermo zu sprechen und referiert über die arabo-normannische Zivilisation in Sizilien. Es schließen sich Ausführungen zur Renaissance-Architektur an, die auch Exkurse zur Antike sowie zu Pathos- und Prägungsformeln in Architektursprache und allgemeineren Kulturstrategien beinhalten. Venedig spielt erneut eine Rolle. In Anmerkungen zur langobardischen Kunst wird ein Exkurs zur Thematik des Ornaments während der Völkerwanderungszeit integriert. - Audiolectures 04,8.
Imperialität und Urbanität
(2012)
Neben rekapitulierenden und weiterführenden Überlegungen zum urbanen Raum und zu Stadtgründungen werden in dieser Vorlesung von Hans Ulrich Reck auch Aspekte des Imperialismus, militärisch-strategischer Politik und Raumpolitik vorgestellt. Der Obelisk als Herrschaftssymbol wird genauso untersucht wie Gestalt und Bedeutung der Zitadelle. Reck integriert des Weiteren Exkurse zur Freitagsmoschee, zur Beziehung zwischen Stadt und Land, zur westeuropäischen Stadtgeschichte mitsamt antiken und neuzeitlichen Konzeptionen von urbanen Siedlungen, Urbanität und öffentlichem Raum (beispielhaft erläutert an verschiedenen Plätzen Roms – Petersplatz, Piazza Navona, Piazza Venezia). Ebenfalls wird die frühneuzeitliche Entwicklung der republikanischen Stadtgestalt, besonders Italiens, thematisiert und in ihrer Politik und Öffentlichkeit mit dem Clanverständnis der abgeschlossenen arabisch-islamischen Stadt verglichen. Stadtveduten zu Istanbul/ Konstantinopel werden ebenso in die Vorlesung integriert wie Ausführungen zur Geschichte von Byzanz. - Audiolectures 04,2.
Gedanken und Gebäude
(2012)
Neben Rekapitulationen zu den Kreuzzügen und zur Mittelmeerpolitik der westlichen imperialistischen Handelsstädte blickt Hans Ulrich Reck in dieser Vorlesung zunächst auf die Ausführungen zur arabischen Philosophie zurück, die in der vorangegangenen Sitzung vorgestellt wurden. Dem schließt sich eine ausführliche Darstellung von Ibn Kalduns berberisch-maghrebinischer Zivilisationstheorie aus dem 14. Jahrhundert an. Erneut geht es um die drei Religionen des Buches und die damit verbundenen differenten theologisch-politischen Konzeptionen. Des Weiteren skizziert Reck in einem ersten Teil die Entwicklungsgeschichte der frühislamischen Architektur von den Anfängen (Moschee-Konzeption, Mohammeds Haus in Medina, Felsendom, Ommayaden-Moschee in Damaskus, Differenzierungen nach Landschaften, Regionen, Bautypen etc.) bis Cordoba, die in der nächsten Vorlesung weiter verfolgt werden wird. - Audiolectures 04,6.
Frühislamische Architektur
(2012)
Die Vorlesung beginnt Hans Ulrich Reck mit Rekapitulationen zu den unterschiedlichen Strukturen und Formen der administrativen, politischen, sozialen Öffentlichkeit in diversen Zivilisationen. Es geht um Archaik und Modernisierungsprozesse. Anschließend nimmt Reck die Entwicklungsgeschichte der frühislamischen Architektur auf und spricht in diesem zweiten Teil zu Cordoba, Damaskus und Aleppo. Neben Ausführungen zu politischer Ikonographie von Architektur und Urbanität werden westliche und östliche Gottesstaatkonzeptionen thematisiert. Dabei geht es um religiös fundierte Raumkonzeptionen in Christentum und Islam, wobei erneut Exkurse zu Cordoba und Istanbul eine wichtige Rolle spielen. Dem schließen sich kurze Bemerkungen zur Kölner Moschee und zur Karlskirche in Wien an. - Audiolectures 04,7.
Filmabend: "Microphone"
(2012)
Zusätzlich zum Vorlesungszyklus WestOstOstWest wird hier der Film „Microphone“ von Ahmad Abdallah präsentiert. Einführend und anschließend sprechen und diskutieren Hans Ulrich Reck und Amin Farzanefar, der Journalist und exzellenter Kenner der iranischen Filmszene ist und der diesen Film als Element einer vierteiligen Reihe zu Subkulturen in der islamischen Welt ausgewählt hat.
Inhaltsangabe von Amin Farzanefar: Erst ein paar Jahre alt und als „Film zur Revolution“ schon ein Klassiker: „Microphone“ gewann Hauptpreise der arabischen Festivals, weil er - kurz vor dem „arabischen Frühling“ - eine Zäsur innerhalb des ägyptischen Kinos darstellt. Die Story: Khaled, ein heimgekehrter Exilant verzweifelt mit seinen neuen Ideen am Beamtenapparat. Erst der Kontakt mit der Szene der Skater, Graffitikünstler, Rapper und Videofilmer in den Straßen Alexandrias gibt ihm wieder Hoffnung. Das Aufeinanderprallen von offizieller und Underground-Kultur prägt auch das Produktionsumfeld: Regisseur Abdallah entstammt einer Gruppe unabhängiger Filmemacher, die wenig später als Akteure der Revolution an vorderster Stelle standen. - Audiolectures 04,12.