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edition KHM, Band 1
Mit einem Beitrag von Christine Bruggmann Hommage an Afrika
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts setzt in den bildenden Künsten eine Aufbruchbewegung ein, die einige Jahrzehnte später zur Auffassung verfestigt wird, Kunst sei einer permanenten Welterfindung verpflichtet und müsse bedingungslos innovativ sein. Die Praktiken der Kunst werden konzeptuell, Künstler suchen und testen Entwürfe für neue Wirklichkeiten – Paradiese und Höllen gleicherweise. Jeden Tag eine neue Sprache erfinden, eine neue Welt, ist das Motto spätestens seit Arthur Rimbaud. Die Sehnsucht nach einem Archaischen und ›Wilden‹ erweist sich dabei zwangsläufig als Konstruktion eines Fremden, eines Blicks von außen, der aus dem historischen Verlust heraus umso heftiger die Attraktivität einer Aura ersehnt, die kulturell längst zersetzt worden ist – Imaginationen einer verlorenen Welt.
Das Bild zeigt das Bild selber als Abwesendes: zu den Spannungen zwischen Kunst, Medien und visueller Kultur. -
Die Lage der Bilder ist heute nicht mehr, wie zuvor über Jahrhunderte, in erster Linie von Künsten und Kunstgeschichte bestimmt, sondern zunehmend durch die Bedingungen der mediatisierten Weltinnengesellschaft und ihre Strategien einer visuell globalisierten Rhetorik. Die Abhandlungen des Buches erörtern die gegenwärtige Lage der Bilder im spannungsgesättigten Horizont von Ästhetik, Medien, Kunst und visueller Kultur. Die bildenden Künste, längst nicht mehr auf Bilder beschränkt, arbeiten heute an den Grenzen diverser Felder: Bildtheorien, historische Anthropologie der Medien, Alltagskultur, apparativ gestützte Bildherstellungstechniken, erkenntniskritische Philosophie, 'disegno'/ Kunst des Entwerfens, Einheit und Rangstreit der Künste ('Paragone'), Mentalitätsgeschichte, 'Lebenswelt'. Kunst überfordern, ist die Devise. Den Fluchtpunkt der vorliegenden Abhandlungen zu einer dialektischen Bildertheorie bilden das Unmögliche und Unbekannte, auch Unzugängliche der Künste.
Spiel Form Künste
(2010)
Grenzziehungen
(1991)
Zugeschriebene Wirklichkeit
(1994)
Erinnern und Macht
(1997)
Erinnern und Macht: Mediendispositive im Zeitalter des Techno-Imaginären.
"Jede medial angeheizte Selbstbegeisterung hat Grenzen. Der Selbstwiderspruch technischer Massenmedien, dass ihre Wirkung ohne ihre Selbstentblößung nicht existiert, ist für die Koppelung von Macht und Medien an Erinnern und Vergessen entscheidend. Nur im Vergessen der Idiotie der Medien stellt sich deren Macht wieder her - darin wird sie manifest und sichtbar. Und nur im Vergessen des Vergessens entstünde diejenige Gewalt, welche Erinnern erfolgreich zum Schweigen brächte ..."
Mythos Medienkunst
(2002)
Mythos Medienkunst:
"Medienkunst" ist seit geraumer Zeit etabliert. Lanciert vor über zehn Jahren, um der Kunst einen weiteren Raum zu sichern, ist es an der Zeit, eine Revision vorzunehmen. Es geht um - philosophische wie poetische - Allianzen zwischen Kunst, Wissenschaft, Technologie und Lebenswelt, die sich nicht länger mit der Magie der Bilder begnügen wollen.
Singularität und Sittlichkeit: die Kunst Aldo Walkers in bildrhetorischer und medienphilosophischer Perspektive.
Der Bedeutung, den Bildern, Experimenten wie den Leistungen Aldo Walkers widmet sich diese erste kunsttheoretische und medienphilosophische Monographie über den offenkundig ,unvollendet' verstorbenen, jedoch ein exemplarisches, beispielgebendes und unverwechselbares Werk hinterlassenden Künstlers.
Eigensinn der Bilder
(2007)
Eigensinn der Bilder: Bildtheorie oder Kunstphilosophie?
Die vorliegende Publikation entwirft ein Panorama, das sich von einer Auseinandersetzung mit Methoden und Zielen einer historisch (selbst)bewußten aktuellen Kunstgeschichte über bildtheoretische Erörterungen zu einem epistemologischen Konstruktivismus (Nelson Goodman, Jean Piaget) erstreckt. Verhandelt werden weiter die Widerstandskraft der Bilder, die Produktivkraft des Dilettantismus mit Seitenblick auf die neuzeitliche Künstleraus-bildung, eine politisch-ikonographische Analyse politischer Manipulation mit Hilfe von Bildern und die Tauglichkeit einer visuell trainierenden Evidenzkritik, die man als eigentliche Programmatik eines Eigensinns der Bilder beanspruchen kann.