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Mut und Melancholie
(2020)
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(2016)
Grenzen und Gespinste
(2016)
Affären und Affekte
(2015)
Softwaresysteme sind eine effektive technische Strategie zur Herstellung erfundener Wirklichkeiten. In unserer digitalen Kultur handeln programmierte Systeme bereits in beträchtlichem Maße anstelle von Menschen. Dabei gelingt wechselseitiges Aufeinander-‐ Reagieren von Menschen und programmgesteuerten Apparaturen nur dort, wo Software und Anwender sich auf einen gemeinsamen, oft unsichtbaren Kontext beziehen. Noch weiß die Apparatur nichts von ihrem Tun, es werden lediglich externe Ereignisse registriert und diese mit inneren Zuständen zu Antworten und Reaktionen verrechnet. Die elektronische Hardware fungiert dabei als Substrat und offenes Gefäß, das unterschiedliche Programme aufnehmen und so unterschiedliche Logiken der Interaktion realisieren kann. Im Programm selbst finden wir nur ein Spiel von Zeichen, das Größen und Symbole nach festen Regeln in Beziehung setzt und das Ergebnis in den Displays anzeigt oder mit Hilfe von Aktoren in Handlungen übersetzt. Wie aber halten die Zeichen die Verbindung zur Welt? Oder andersherum: Wie kommt ein Stück Welt in die Maschine? Am Beispiel der Geometrie wird in groben Zügen nachvollzogen, welche Abstraktionen, Idealisierungen und Modellvorstellungen im Spiel sind, bis geometrische Primitive als manipulierbare Objekte im Computer zur Verfügung stehen. Die verschiedenen Abstraktionsebenen, vom Anwendungsmodell über verschiedene formale Spezifikations-‐ und Softwareebenen bis zum binären Prozessorbefehl sind ein gut untersuchtes Feld im Software-‐Engineering. Doch die Quantifizierung und Formalisierung markiert nur den Weg in die Maschine und damit nur die Hälfte der Strecke. Im Vollzug des Rechnens findet eine Konkretisierung und Rekontextualisierung des Formalen statt. Zeichen werden rücktransformiert in Kontingenz und wahrnehmbare Qualität. Während im Zuge der Abstraktion eine radikale Säuberung des modellierten Weltausschnitts erfolgt die alles Sinnliche entfernt, sehen wir beim Prozessieren der Algorithmen die Umkehrung. Das nackte Skelett wird wieder angereichert und die ganze Fülle an Gedanken, Gefühlen und Interpretationsmöglichkeiten entfaltet sich aufs Neue. Doch wird nicht zurückgepackt was ehemals weggenommen wurde, sondern Anderes, das sich aus unterschiedlichen Quellen speist. Hier, in den Leerstellen der formalen Beschreibungen, nisten wesentliche Anteile des Reichtums, der Vielfalt und Qualität des Digitalen. Das Formale und das Konkrete dürfen aber nicht als Widersacher im Ringen um Fülle und Ästhetik betrachtet werden, sie bilden ein kraftvolles Gespann. Kluger Umgang könnte darin bestehen, die prinzipiellen Grenzen und Möglichkeiten des Formalen zu kennen, sich der instrumentellen Vernunft aber nicht auszuliefern, sondern sie in ihrer Wechselwirkung mit dem Konkreten zu untersuchen und fruchtbar zu machen.
Mit Beiträgen von: Heike Ander, Ale Bachlechner / Olivia Platzer, Elisa Balmaceda, András Blazsek, Ali Chakav, Matthias Conrady, Nadine Decker, Kate Dervishi, Vera Drebusch, Nieves de la Fuente, Miriam Gossing / Lina Sieckmann, Roman Hahlbrock, Angelika Herta, Stefan Ramírez Pérez, Joscha Steffens, Sebastian Thewes, Hans Ulrich Reck
KHM 2005
(2006)
Zum ersten Mal legt die Kunsthochschule für Medien Köln für das Jahr 2005 einen Jahresbericht vor. Mit ihm gibt sie einen detaillierten Einblick in die Arbeit der Fächergruppen der Hochschule, die Diplomprojekte der Studierenden, in die Aktivitäten der Lehrenden, in bergreifende Veranstaltungen und Rahmendaten sowie in die Arbeit der Hochschulverwaltung. Auch schon bisher fanden die Aktivitäten der Hochschule ihren Niederschlag in einem periodisch erscheinenden, umfangreichen Jahrbuch. Diese Publikation hatte aber jeweilige thematische Schwerpunkte und war neben einer knappen Darstellung der jährlichen Ereignisse vornehmlich einer kunst- und medienwissenschaftlichen Reflexion des medialen Geschehens verpflichtet.
KHM 2006
(2007)
Die KHM, die Kunsthochschule für Medien Köln, ist beinahe zwei Jahrzehnte alt. Für Akademien und Universitäten kein Alter, für eine Kunsthochschule für Medien eine lange Zeit – denn die Medien haben in diesem Zeitraum ihre Entwicklungsschritte rasant unternommen. Heute muss sich die KHM mit HD-Television, mit der Frage von bio-digitalen Lebensbedingungen beschäftigen, sie muss ihren Blick sowohl auf einen Kunstmarkt richten, der die Kunst immer ausschließlicher als Kapitalanlage begreift, sowie sich auf Medien konzentrieren, deren traditionelle Anstalten (wie beispielsweise der öffentlich-rechtliche Rundfunk) vor gravierenden Veränderungen stehen. Die digitalen Medien und ihr Einsatz in den Künsten, im Film, beim Video, in der postproduktionellen Bearbeitung, im Alltag (Kommunikation, Ökonomie und Politik) sind umfassend geworden und haben dadurch ihren Sonderstatus eingebüßt, der Zugriff auf den Computer ist Routine geworden.
Für eine Kunsthochschule, deren Selbstverständnis auf den Medien (im Kunst- und Kulturkontext) beruht, sind diese Entwicklungen eine ständige und große Herausforderung. [...]
Fabeln und Fehler
(2015)
Elend und Euphorie
(2014)