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Affären und Affekte
(2015)
IN THE MAKING
(2022)
In the Making is an interim report on a series of ongoing dissertation projects at the Academy of Media Arts Cologne. The essays and experiments presented by nine doctoral candidates all deal with various questions of poiesis, that is, the forms of knowledge that become active when we make, create, invent, or produce something. While the authors come from different artistic creative fields, their questions and topics reach deep into various scientific disciplines. This book offers a closer look at this transdisciplinary nexus and its cultural implications.
Authors:
Tobias Bieseke, Konstantin Butz, Christian Heck, Karin Lingnau, Steffen Mitschelen, Zahra Mohammadganjee, Tiago Ive Rubini, Christian Rust, Somayyeh Shahhoseiny, Georg Trogemann, Natalie Weinmann
The Montepulciano Journal is a publication within the doctoral program (Dr. phil. in Art and Media Studies) at the Academy of Media Arts Cologne. The articles in this journal are the result of a workshop on «The Poetics of Making» held at Palazzo Ricci, the European Academy of Music and Performing Arts in Montepulciano, from July 3 to 15, 2022.
Authors:
Tobias Bieseke, Christian Heck, Steffen Mitschelen, Zahra Mohammadganjee, Christian Rust, Somayyeh Shahhoseiny, Georg Trogemann, Natalie Weinmann.
Kürze und Kometen
(2016)
Die Tätowierung als Medium
(2019)
Der tätowierte Körper hat in den letzten Jahren nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung einen Bedeutungswandel erfahren, er rückt auch zunehmend in den Fokus geisteswissenschaftlicher Studien. Die Dissertation leistet einen Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs unter besonderer Berücksichtigung von bild- und medienwissenschaftlichen Fragestellungen zur Tätowierung.
Ein Tattoo transformiert den menschlichen Körper zum Informationsträger. Operiert wird mit einem erweiterten Medienbegriff im Sinne Marshall McLuhans, wobei nicht nur die Tätowierung als solche zum Medium erklärt wird, sondern auch ihre medialen Repräsentationen und Werkzeuge. Kulturwissenschaftliche Thesen zur Semantisierung der Haut und ihrer kommunikativen Dimension werden auf gleiche Weise berücksichtigt wie neue Verknüpfungen zum iconic turn und der wachsenden Bedeutung der Bilder in unserer Gesellschaft. Die Transformation des Körpers zum Zeichenträger durch eine Tätowierung unterliegt gleichsam dem soziokulturellen Wandel im Hinblick auf Tradition und Mode sowie bestimmten Geschlechterdifferenzen, kulturellen und regionalen Unterschieden. Ausgangspunkt ist dabei das Werk Body Sign Action von Valie Export aus dem Jahr 1970, in dem sich die Künstlerin bereits früh mit den unterschiedlichen Aspekten der Tätowierung als nonverbales Kommunikationsmittel beschäftigt, anhand dessen sich persönliche und kulturelle Identität ausdrücken und ablesen lassen können, sowie dem Menschen als Zeichenträger – vergleichbar mit dem Medium Buch – der auf gleiche Weise Informationen transportieren kann. Wie unterschiedlich diese Botschaften ausfallen können, zeigt die Dissertation anhand weiterer Materialsammlungen aus den Bereichen Kunst, Alltagskultur und sozialen Medien, neben dem Umstand, dass eine Tätowierung als Medium an sich bereits die alleinige Botschaft sein kann.
In recent years, the tattooed body has not only undergone a change of meaning in public perception, it was also increasingly brought into focus of humanities. This dissertation contributes to the scientific discourse with special consideration of picture theory and media studies questions concerning tattooing.
The human body will, due to the tattoo, be transformed into a type of infomation carrier. The extended concept of media of Marshall McLuhan is used to declare not only the tattoo itself as a medium, but also includes its media representation and the tools used to craft a tattoo. Cultural studies regarding the semantification of the skin and its communicative dimension will be considered in the same way as new links to the iconic turn, and the growing importance of images in our society. The transformation of the body into a media carrier, by tattooing, is subject to socio-cultural change with regard to tradition and fashion as well as certain gender, cultural and regional differences.
The starting point is the work Body Sign Action by Valie Export from 1970. In this work the artist deals early on with the different aspects of tattooing as a non-verbal means of communication by which personal and cultural identity can be expressed and read, as well as the human being as a sign carrier. The tattooed body transports information just like any other medium, for exmaple a book. This dissertation explores the different ways of how information on the body via tattoos as a medium can be send and read. This will be done through extensive and various examples in the field of art, everyday culture and social media, in addition to the fact that a tattoo can in itself be the only message.
Zusammenfassung
Am 7. September 2001 findet zwischen New York und Straßburg die erste transatlantische Fernoperation am Menschen statt. Hochpräzise Bildgebungs- und Fernsteuerungsverfahren sowie leistungsfähige Datenverbindungen ermöglichen die Verbreitung des Körpers weit über seine physische Grenze hinaus und bringen einen offenen Körper ins Spiel, der weitaus geöffneter scheint, als es der Einschnitt in seine Haut offenbart. Der medizinische Körper wird zu einem medialen Thema.
Wie nehmen unterschiedliche künstlerische und medizinische Praktiken, als zwei diametrale Reflexionsformen von Körperlichkeit, Bezug auf jenen prekär gewordenen Überschneidungsbereich von Körper und Maschine? Mit Donna Haraway plädiere ich dafür, unterschiedliche Disparitäten in ein Verhältnis des Mit Werdens zu setzen. Als Rahmen dieser Begegnung beziehe ich mich auf das Begriffsfeld des technischen Ensembles, wie es der Technikphilosoph Gilbert Simondon entwickelt. Das Körperschema, mit all seinen psychoanalytischen Implikationen, ist auch in medialem Kontext eine vielversprechenden Option, Körper neu und offen zu denken. Ziel ist es, den Begriff des Körperschemas für die Medienwissenschaften zu restituieren und relevant zu machen, um gerade jene strukturellen Verbindungen von Körper und (Medien-)Technologie zu erfassen, die weniger von Differenzen und damit einhergehenden binären Rastern (natürlich-technisch etc.), als von einer „zunehmenden Ununterscheidbarkeit“ (Angerer) bestimmt sind.
(1475 Z)
Mut und Melancholie
(2020)
Die Begriffe Sampling und Sample verweisen in musik- und klangbezogenen Kontexten auf überaus Unterschiedliches. Der vorliegende Band beleuchtet die Entwicklung der Diskurse um diese Begriffe, analysiert instrumentale Sampling-Prozesse und reflektiert die Sampling-Praxis als künstlerischen
Forschungsprozess. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Wie hat sich das Verständnis von Sampling und Samples gewandelt? Wie vermittelt sich Sampling durch die instrumentale Praxis? Inwiefern prägt die individuelle künstlerische Sampling-Praxis die Wahrnehmung von Sampling? Diese Fragen werden anhand von Beispielen und Diskursanalysen thematisiert. So zeigt etwa die Analyse konkreter Anwendungen, wie das Interface-Design von Instrumenten das Verständnis von Sampling beeinflusst. Auch ein eigenes Softwaretool des Autors wird in diesem Zusammenhang reflektiert.
Der Ansatz möchte eine Alternative zur bislang vorherrschenden Praxis bieten, welche die Begriffe Sampling und Sample durch neue Definitionen immer weiter auszudifferenzieren sucht und als exklusive Fachbegriffe etabliert. Sein Ziel ist es, Sampling in einer möglichst nachvollziehbaren und anschlussfähigen Annäherung in den verschiedensten Facetten darzustellen und zu diskutieren.
Im Kontext von electronic dance music (EDM) sind Schutzräume oder Refugien, sowie Schutz bietende oder suggerierende Raumaspekte von zentraler Bedeutung. Darauf bezugnehmend, ist der vorliegenden Text ein Ansatz zur Auseinandersetzung mit folgender Hypothese:
Neben architektonischen Räumen an geographisch markierten Orten, können sich im Kontext von EDM auch digitale Räume als Schutzräume konstituieren. Deren mediale Vermittlung ermöglichet es, tatsächlich schützende oder Schutz suggerierende Raumaspekte zu erfahren, so dass diese eine Wirkung entfalten können.
Der erste Abschnitt skizziert die theoretische Rahmung zur Auseinandersetzung mit dieser Hypothese. In kompakter Form wird dargestellt, inwiefern das Konzept des Schutzraumes ein grundlegendes für Raumdiskurse ist. Des weiteren werden sowohl der dynamische Raumbegriff als auch die Theorie zur Konstitution von Räumen (Spacing-Theorie) geklärt, die den Forschungsprozess im weiteren Verlauf begleiten. Der zweite Abschnitt thematisiert die eingangs formulierte Forschungshypothese, sowie daran anknüpfende Fragestellungen hinsichtlich der Analyse von Schutzraumaspekten. Dabei zeichnet sich ab, dass auch in der Domäne des Digitalen, das Konzept des Schutzraumes an sich, sowie Schutz bietende oder suggerieren- de Raumaspekte, besonders ambivalent zu sein scheinen. Die Skizzierung eines Ansatzes zur weiterführenden Analyse konkreter Fallbeispiele liefert abschließend einen Ausblick hinsichtlich der weiterführenden und vertiefen- den Auseinandersetzung mit dem Forschungsthema: Schutz & Refugium — Medial vermittelte Schutzräume im Kontext von EDM.
In-situ-Fabrikation
(2014)
Die technischen Anforderungen zukünftiger Bauprozesse werden immer komplexer und erfordern maßgeschneiderte Lösungen. Computergesteuerte Produktionsmethoden ermöglichen die Herstellung individuell gestalteter Bauteile ohne erhöhten Kosten- und Zeitaufwand. Im Gegensatz zu stationären Maschinen können mobile Einheiten direkt auf einer bestehenden Baustelle eingesetzt werden und die Leistungsfähigkeit digital beschriebener Elemente produktiv mit einer In-situ-Bauweise vereinen.
Der direkte Einsatz von Industrierobotern in der Architektur und die roboterbasierte Fertigung im Maßstab 1 : 1 sind Kernthemen dieser Arbeit. Mobile Robotersysteme müssen die gebaute Umgebung wahrnehmen und auf veränderte Bedingungen reaktiv eingehen können. Als Grundlage für die Dissertation dient die erforderliche Untersuchung des neuartigen Zusammenschlusses der roboterbasierten digitalen Fabrikation mit kognitiven Fähigkeiten. Der experimentelle Schwerpunkt dieser Forschungsarbeit liegt daher ebenso auf der digitalen Ansteuerung und Durchführung maschineller Bauprozesse wie auf der Entwicklung einer mobilen Robotereinheit und von erweiterten Rückkopplungs- und Lokalisierungstechniken durch Sensorik.
Der Synergieeffekt zwischen den Forschungsbereichen Architektur und Experimentelle Informatik ist angesichts dieser interdisziplinären Themenbereiche von zentraler Bedeutung.
Muße und Materie
(2017)
Stoffe sind aktiv und können etwas tun. Sie stehen in Austausch mit ihrer Umgebung, mit der sie zusammen agieren und sich oder andere transformieren. Die Plastische Kunst muss sich der Tatsache stellen, dass Stoffe nicht mehr nur als passiv eingestuft werden können und bloss Empfänger menschlicher Formvorstellungen sind. Durch die Anerkennung materieller Aktivität kann das Repertoire der Kunst beträchtlich erweitert werden. Allerdings führt dies auch zu komplexeren Arbeits-, Teilnahme- und Rezeptionsprozessen.
Die Dissertation entwickelt die theoretischen Grundlagen für ein Paradigma der materiellen Aktivität in den Plastischen Künsten vor dem Hintergrund eigener, intensiver Kunstpraxis. Sie thematisiert die Auswirkungen auf das Denken, Vorstellen und Handeln mit aktiven Stoffen durch Kunst. Ziel ist ein konzeptuelles Werkzeug für die künstlerische Produktion und ihre Rezeption. Dafür bietet sie disziplinenübergreifende Auseinandersetzungen mit aktuellen Material- und Stoffauffassungen, beschäftigt sich mit dem Austausch zwischen Imagination und stofflicher Umgebung und entwickelt einen Leitfaden zu verschiedenen Spielformen des Aktiv-Werdens und -Bleibens materieller Komponenten. Dabei werden sowohl konkrete materielle Aktivitäten als auch emergente Phänomene aus dem Zusammenspiel zwischen Stoffen und Imagination behandelt. Zahlreiche Beispiele helfen etwa beim Umgang mit den Ebenenspielen der Materialität, während neue Arbeitsweisen wie die "Konversation" oder die "Mangel der künstlerischen Praxis", den Umgang mit Stoffen als Partnern ermöglichen.
Zweifel und Zwänge
(2018)
Geste und Geröll
(2019)
This PhD dissertation addresses the open and collaborative mode of production in software. Specifically, it examines how various practices in the software culture have evolved and their relevance in the construct of the network society. It begins with a philosophical discussion in which a modern philosophy of technology points to technology as a system of thought and software as a technical culture. Not unlike the open and collaborative mode of production, software is source of metaphors. Upon these foundations, it undertakes the evolution of open practices from a historical and structural position. The historical account follows the premise that open collaborative practices of software precede the well-known Free/Libre Open Source Software (FLOSS). It presents some examples, first, related to the history of software and then to computer networks to track the motives and transformation of the open collaboration metaphor. The structural approach presents
modern open collaboration in software as the result of a sociotechnical network composed of actants (node/artifacts), executed, in turn, by a collective made up of a human community and technical developments, in which textual machines for coding and communication are highlighted. Finally, the conclusion posits the findings and three modes of agency in software (algorithmic, interactive, and distributive). It also and suggests hybridization as the means to overcomes some shortcomings of the software open metaphor rhetoric.
Diese Dissertation befasst sich mit der offenen und kollaborativen Produktionsweise von Software. Insbesondere wird untersucht, wie sich verschiedene Praktiken in der Softwarekultur entwickelt haben und welche Bedeutung sie im Konstrukt der Netzwerkgesellschaft haben. Es beginnt mit einer philosophischen Diskussion, in der eine moderne Technikphilosophie auf Technik als Denksystem und Software als technische Kultur hinweist. Nicht anders als die offene und kollaborative Produktionsweise ist Software eine Quelle von Metaphern. Auf diesen Grundlagen wird die Entwicklung offener Praktiken aus einer historischen und strukturellen Position betrachtet. Die historische Darstellung folgt der Prämisse, dass offene kollaborative Praktiken von Software der bekannten Free/Libre Open Source Software (FLOSS) vorausgehen. Es werden einige Beispiele vorgestellt, die sich zunächst auf die Geschichte der Software und dann auf Computernetzwerke beziehen, um die Motive und den Wandel der Metapher der offenen Zusammenarbeit zu verfolgen. Der strukturelle Ansatz stellt die moderne offene Kollaboration in Software als Ergebnis eines soziotechnischen Netzwerks dar, das aus Actants (Knoten/Artefakten) besteht, die wiederum von einem Kollektiv ausgeführt werden, das aus einer menschlichen Gemeinschaft und technischen Entwicklungen besteht, wobei textuelle Maschinen zur Codierung und Kommunikation hervorgehoben werden. Abschließend werden in der Schlussfolgerung die Erkenntnisse und drei Modi von Agency in Software (algorithmisch, interaktiv und distributiv) dargestellt. Außerdem wird die Hybridisierung als Mittel zur Überwindung einiger Unzulänglichkeiten der Rhetorik der offenen Software-Metapher angezeigt.
Punkt und Passage
(2017)
Fabeln und Fehler
(2015)
Nachklänge des Ornamentalen
(2012)
In dieser Vorlesung vertieft sich Hans Ulrich Reck in die Thematik des Ornaments. Besonders geht er auf Art Nouveau am Beispiel der 'Schule von Nancy' ein. Dabei spielen der französische Künstler und Architekt Émile André, seine ausführlichen Orientreisen, der Wandel des bürgerlichen Geschmacks in der Kulturelite der Stadt Nancy und die hier stilprägend werdenden Bemühungen um die Reform von Architektur, Design, Ausstattung, Interieurs und Objektkultur zur fin-de-siècle-Zeit um 1900 eine besondere Rolle. In die Erörterung der Reformbewegungen für einen gewandelten Nutzen (kulturelle Geschmacksevolution), aber auch im Bereich der Ausbildung von Techniken und Gestaltungspraktiken für die angewandten Künste integriert Reck einen Exkurs zum „Orientalismus“ im 19. Jahrhundert. - Audiolectures 04,9.
Theorien zum Ornament
(2013)
In dieser Vorlesung geht es erneut und erweitert um die Thematik und die Theorie des Ornaments, wobei Hans Ulrich Reck auf dessen Einflüsse im Westen eingeht, die in ihrer Reichhaltigkeit häufig, ja sogar systematisch unterschätzt werden. Es werden Exkurse zu Frank Stella und Bridget Riley vorgetragen sowie ein Vergleich von Piet Mondrian mit einem islamischen Gemälde aus dem 15. Jahrhundert angestellt, anhand dessen die kunstgeschichtlich normalerweise verzerrt und begrifflich ignorant gehandhabte Problematik von Figuration und Abstraktion sachlich angemessen diskutiert werden kann. Rekapitulierend wird auf Rom Bezug genommen, wobei am Beispiel eines Obelisken (Piazza Colonna und Montecitorio) und eines Deckenfreskos (von Andrea Pozzo) Bild und Ornament als äquivalente Prägungsformen thematisiert werden. Mit Blick auf eine „Kalligraphie der Natur“ geht Reck auf verschiedene Künstler ein, vorrangig Leonardo da Vinci, Jackson Pollock und Max Ernst. Im Anschluss daran werden die an diesen Künstlerin gewonnen spezifischen Hinsichten auf Bildgebungsformen am Beispiel der Alhambra in Granada vertieft und als Beitrag zu einem spezifischen Orientalismus im 19. Jahrhundert gewürdigt. Reck spricht außerdem über die Marokko-Reise von Henri Matisse sowie die Tunis-Reise von August Macke und Paul Klee – allesamt prototypische Reisebewegungen im Aufbruch zu anderen Kontinenten und regenerativ gewonnen fremdkulturellen Formeinflüssen um 1910. - Audiolectures 04,10.
Kap Europa
(2013)
Die letzte Vorlesung im Zyklus WestOstOstWest beginnt Hans Ulrich Reck mit Ausführungen zu Begriffen der Zivilisation. Er integriert Exkurse zu Jacques Derridas »Das andere Kap. Die vertagte Demokratie« und Paul Valérys »Die Krise des Geistes«. Des Weiteren widmet sich Reck dem türkischen Autor Orhan Pamuk und dessen Bezügen zu Istanbul. Zivilisationstheorie und politische Diskurse zum Verhältnis von Europa und der Türkei werden anhand von Texten von Claus Leggewie und Bassam Tibi erörtert. Außerdem spricht Reck über arabo-andalusische Musik sowie musikalische Ausdrucks- und Lebensformen eines rund ums Mittelmeer migrierenden Proletariates und Subproletariates (Fado, Rembetika, cante jondo), die in verschiedenen Tonbeispielen exemplarisch zu Gehör gebracht werden. Abschließend thematisiert Reck noch die Orientreise von Le Corbusier aus dem Jahre 1911, welche dieser in zahllosen Skizzen dokumentiert und mit eigenen architektonischen Auffassungen und Vorschlägen mischt. - Audiolectures 04,11.
Filmabend: "Microphone"
(2012)
Zusätzlich zum Vorlesungszyklus WestOstOstWest wird hier der Film „Microphone“ von Ahmad Abdallah präsentiert. Einführend und anschließend sprechen und diskutieren Hans Ulrich Reck und Amin Farzanefar, der Journalist und exzellenter Kenner der iranischen Filmszene ist und der diesen Film als Element einer vierteiligen Reihe zu Subkulturen in der islamischen Welt ausgewählt hat.
Inhaltsangabe von Amin Farzanefar: Erst ein paar Jahre alt und als „Film zur Revolution“ schon ein Klassiker: „Microphone“ gewann Hauptpreise der arabischen Festivals, weil er - kurz vor dem „arabischen Frühling“ - eine Zäsur innerhalb des ägyptischen Kinos darstellt. Die Story: Khaled, ein heimgekehrter Exilant verzweifelt mit seinen neuen Ideen am Beamtenapparat. Erst der Kontakt mit der Szene der Skater, Graffitikünstler, Rapper und Videofilmer in den Straßen Alexandrias gibt ihm wieder Hoffnung. Das Aufeinanderprallen von offizieller und Underground-Kultur prägt auch das Produktionsumfeld: Regisseur Abdallah entstammt einer Gruppe unabhängiger Filmemacher, die wenig später als Akteure der Revolution an vorderster Stelle standen. - Audiolectures 04,12.
Filmabend: "Arabesk"
(2012)
Zusätzlich zum Vorlesungszyklus WestOstOstWest wird hier der Film »Arabesk – Gossensound und Massenpop« von Gökhan Bulut und Cem Kaya präsentiert. Einführend und anschließend sprechen Hans Ulrich Reck und Farzanefar, der Journalist und exzellenter Kenner der iranischen Filmszene ist und der diesen Film als Element einer vierteiligen Reihe zu Subkulturen in der islamischen Welt ausgewählt hat.
Inhaltsangabe von Amin Farzanefar: Die Musik der ländlichen Migranten, die im Zuge der Industrialisierung in die türkischen Metropolen einwanderten, hat sich seit den 1970ern zu einem Popmusikphänomen mit eigenen Genres und Subgenres gewandelt. Von der Hochkultur häufig verachtet, hat es der »Istanbul Blues« von den Cafes und Kneipen der Vororte bis in die Charts geschafft und eigene Fernsehsendungen generiert. Kaya & Bulut skizzieren die Entwicklung einer subkulturellen Protestform zum Mainstreampop, sprechen mit erfolgreichen und unbekannten Arabeskmusikern, mit DJs, Produzenten und Avantgardekünstlern. - Audiolectures 04,13.
Filmabend: "Taqwacore"
(2013)
Zusätzlich zum Vorlesungszyklus WestOstOstWest wird hier der Film »Taqwacore: The Birth of Punk Islam« von Omar Majeed präsentiert. Einführend und anschließend sprechen Hans Ulrich Reck und Farzanefar, der Journalist und exzellenter Kenner der iranischen Filmszene ist und der diesen Film als Element einer vierteiligen Reihe zu Subkulturen in der islamischen Welt ausgewählt hat.
Inhaltsangabe von Amin Farzanefar: Michael Muhammad Knights Kultroman »The Taqwacores« (2003) über eine fiktive amerikanische Islam-Punk-Szene führte zur Formierung echter Bands wie »Vote Hezbollah«. Omar Majeed porträtiert diese Hybrid-Subkultur mit einem eigenen Islamverständnis – und Songs wie »Muhammad was a Punkrocker« – und begleitet Knight und die Band »Komina« nach Pakistan, wo sie den Punk einführen wollen. - Audiolectures 04,14.
Theorie des Verlaufs der Visionen, Beispiele ; mystischer Eros Präsenz/ Absenz; Wiederholung/ hermeneutische Kontrolle; Vision zwischen Gotteserfahrung und Psychologie; Säkularisationsfiguren der modernen christlichen Theologie und Dogmatik, Skepsis gegen christliche Dogmatik; Vision als Bildproduktion; Paradoxien zwischen Glaube und Bild, theologische Undarstellbarkeit und Theorie der neuzeitlichen Malerei; wechselseitige Durchdringung von Vision und Malerei; Vision und Askese mit Exkursen zu drogengestützten Visionen; Unterscheidung Vision/ Halluzination, Traum/ Vision. In der Vorlesung besprochene Künstler : Salvador Dalì, Peter Paul Rubens, El Greco, Oscar Dominguez, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Vittore Carpaccio, Pellegrino Tibaldi, Karl Blechen, Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl, Johann Heinrich Füssli (Henry Fuseli), Giovanni Battista Piranesi, Francisco de Goya y Lucientes, William Blake - Audiolectures 03,2.
Rückblick auf die Ikonographie der Angst und Utopie seit der Romantik; Funktionswandel der Träume, Interiorisierung des numinosen Träumens; Exposition mit Ambrose Bierce: 'Vorfall an der Owl-Creek-Brücke'; Flanagan: Hirnforschung und Träume – Epiphänomenalität des Visuellen im Onirischen; Bildtheorie: mitlaufende Modelle, neuronale Figurationen, Zwang zur Gestaltprägnanz; Codierung und Hypersymbolisierung; Interpretationsinteresse von Bildern; verschiedene Konzepte des 'Träumens' Imagination/ Phantastik; Traum als Bildmaschine bei Hieronymus Bosch, Transformation des Heiligen in die Binnendämonie negationistisch handelnder Phantasie; Imagination anstelle des Heilsgeschehens, Dialektik der visuellen Aufklärung, Hinwendung zum Monströsen als einer 'Selbstbegegnung der Vernunft'. In der Vorlesung besprochene Künstler: Salvador Dalì, Peter Paul Rubens, El Greco, Oscar Dominguez, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Vittore Carpaccio, Pellegrino Tibaldi, Karl Blechen, Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl, Johann Heinrich Füssli (Henry Fuseli), Giovanni Battista Piranesi, Francisco de Goya y Lucientes, William Blake - Audiolectures 03,3.
Himmel und Hölle - MA-Visionen/ Pandämonium, Hölle, Bildrhetorik; Hieronymus Bosch; Visualisierungen von Elementen der Natur, besonders von Energiezuständen; populäre Ikonographie, Anthropomorphisierungen; Traum und Albtraumdarstellungen in der romantischen Ikonographie des 19. Jahrhunderts; Individualisierung der Phantasie, Suche nach Bildformen zwischen allegorischer Literarisierung und spezifischer Montageform; Kryptosurrealismus des 19. Jahrhunderts; psychiatrische Definitionen; Einführung in die Psychoanalyse und Freud; Freuds Psychoanalyse; Geschichte der Seele und des Traums (Ellenberger u. a.); Laplanche/ Pontalis, Ursprung der Phantasie; Jung, Bloch, Piaget; Daseinsanalyse, Traum und Existenz: Binswanger/ Foucault Traumdeutung, psychologisch; Surrealismus/ Schwerpunkt Artaud; Lenk, Subversion des Begehrens, Mimesis des Traums/ Subjekt/ Spontaneität des Traums; Entstehungstheorien der Kunst; psychoanalytische Theorien; Lacan; Phantasie und Kalkül; Wittgenstein; Typologien und poetische Exempel/ Singularitäten/ Bildbewegungen: Raymond Roussel, Brion Gysins 'Dream-Machine', Gysin/ Burroughs/ cut-up (vgl. Dadaismus), Kristalle; Architekturvisionen, die gläserne Kette, Taut, Scheerbart, Finsterlin, Camenisch; Bloch zur Architektur, himmlisches Jerusalem, Suger, Traumarchitektur, Boullée, Ledoux, Garten von Bomarzo; Hieroglyphen (US-Filme, Leonardo, Romantik, Lovecraft, Obelisken, Ägypten; vgl. Groteske, Arabeske, Poe), Hogarth, Schönheit der Linie; Kontur, Decorum; Orientalismus, van Gogh, Rothko, Newman, Jackson Pollock; Form und Bezeichnung der nichtfigurativen Hieroglyphik; Form des Unbezeichneten; Filmtheorie des Traums/ Traumtheorie des Films; Edgar Morin, surrealistischer Film: Formanalyse – Verschiebung, Verdichtung); Filmbeispiele Traumszenen in Filmen; Theorien der Metaphern und der Metonymien im Bild; Ricœur, Lebendige Metapher u. a. m.; Träume vom Aufwachen; Ehrenzweig, Ordnung im Chaos; Subroutinen; Artaud – Meskalin, Rausch (Tarahumaras) – versus Rousseau, Rêveries d'un promeneur solitaire; Bataille, Entgrenzungen, Verschwendungen, Auflösungen, Erotik; Dubuffet und die Sprache der Materialitäten; Max Ernst; Imagination Kant, KdU, KdrV– Synthesis der Apperzeption); 18. Jh. Sensualismus und Goya, de Sade und das Böse; Phantasmen-Bildung am Bsp. der Junggesellenmaschinen; Rudolf Heinz; medizinische, neurologische, experimentelle Traumforschung; zweiter Schwerpunkt: Entwurf einer Bildtheorie des Traums; Freuds Traumdeutung – eine Bildtheorie?; Kunst als Formmöglichkeit des Traums; Alchemie, Hermetik – Bildbeispiele; Formalisierung, gegliedert in: Formen, Prozessualitäten, Intentionen, Morphologie, Bildlogik. In der Vorlesung besprochene Künstler: Hieronymus Bosch (Weltgerichtstryptichon, Sammlung der Akademie der bildenden Künste, Wien, 1504-06); Henri Michaux (1899-1984; Meskalin-Zeichnungen,1954-59 und 1966-69); Sterntaler-Illustrationen (Carl Gerts, Victor Paul Mohn, Carl Offterdinger, Robert Leinweber, Hermann Vogel, Dora Polster, Otto Ubbelohde, Franz Stassen, Gustav Bertschinger, Heinrich Asmus); Bühnenbilder zu Opern von Mozart und anderen sowie Buchillustrationen (Georg Balthasar Probst, Karl Friedrich Schinkel, Simon Quaglio, Lotte Reininger, Edward Suhr, Carl Wild, Caspar Neher, Heinrich Wendel, Arno Bossett, Ludwig Sievert, Ruodi Barth, Tony Johannot, Guillaume Sulpice Chevalier, Louis Boulanger); Grandville (Künstlername von Ignace-Isidore Gérard); Jean Baptiste Corot, Paul Gavarni, Johann Georg Hertel, Adolph Menzel, Rodolphe Bresdin, D'Hervey de Saint-Denys, Eugène Delacroix, James Ensor, Gustave Doré, William Turner, Charles Meryon, Gustave Moreau, Victor Hugo, Odilon Redon, Vincent van Gogh, Félicien Rops, Edward Burne-Jones, Arnold Böcklin, Giovanni Segantini, Henri Rousseau, Edward Munch, August Strindberg, Louis Janmot, Max Klinger, Alfred Kubin, Arnold Schönberg, Umberto Boccioni, Giacomo Balla, Luigi Russolo, Paul Klee; Rebusbilder - Audiolectures 03,4.
Nach einer Einleitung und Vorstellung der Themen und Aspekte, die im gesamten Vorlesungszyklus "WestOstOstWest" im Mittelpunkt stehen werden, widmet sich Hans Ulrich Reck in der ersten Vorlesung einer Übersicht zum Zwecke einer integralen Erschließung des Mittelmeerraums. Dabei wird mit Blick auf Kartographie und Kartenlehre über ideologische Geometrie nachgedacht. Ebenso geht Reck auf verschiedene Fahrten im Mittelmeerraum ein und kommt dabei auf Homers »Odyssee« und Vergils »Aeneis« sowie auf Franz Kafkas »Das Schweigen der Sirenen« zu sprechen. Es geht um Phönikier und Griechen, Stadtgründungen, Gründungsmythologien und Exkurse zu expansiven und nicht-expansiven Kulturen und Gesellschaftsformationen. Reck stellt die griechische Stadt und Gesellschaft vor und spricht über urbane Räume, Gliederungen und Hierarchien von Funktionen, um weitere kulturgeschichtliche Aspekte zur Mythologie der Stadtgründungen und zum urbanen ‚Templum’ von Athen bis Rom vorzustellen. - Audiolectures 04,1.
Imperialität und Urbanität
(2012)
Neben rekapitulierenden und weiterführenden Überlegungen zum urbanen Raum und zu Stadtgründungen werden in dieser Vorlesung von Hans Ulrich Reck auch Aspekte des Imperialismus, militärisch-strategischer Politik und Raumpolitik vorgestellt. Der Obelisk als Herrschaftssymbol wird genauso untersucht wie Gestalt und Bedeutung der Zitadelle. Reck integriert des Weiteren Exkurse zur Freitagsmoschee, zur Beziehung zwischen Stadt und Land, zur westeuropäischen Stadtgeschichte mitsamt antiken und neuzeitlichen Konzeptionen von urbanen Siedlungen, Urbanität und öffentlichem Raum (beispielhaft erläutert an verschiedenen Plätzen Roms – Petersplatz, Piazza Navona, Piazza Venezia). Ebenfalls wird die frühneuzeitliche Entwicklung der republikanischen Stadtgestalt, besonders Italiens, thematisiert und in ihrer Politik und Öffentlichkeit mit dem Clanverständnis der abgeschlossenen arabisch-islamischen Stadt verglichen. Stadtveduten zu Istanbul/ Konstantinopel werden ebenso in die Vorlesung integriert wie Ausführungen zur Geschichte von Byzanz. - Audiolectures 04,2.
OstWestOst
(2012)
Im Rahmen der »Term Start Lectures« an der KHM – einer Veranstaltungsreihe, bei der verschiedene Lehrende aus ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten berichten, insbesondere zum Ertrag aus Forschungsfreisemestern und künstlerischen Entwicklungsvorhaben – – stellt Hans Ulrich Reck hier Überlegungen zu Kulturtransfers vor, welche die Verbindungen zwischen Orient und Okzident verdeutlichen. Mit den Formulierungen aus dem Ankündigungstext zum öffentlichen Vortrag: "Zauber der Poesie, Lockungen eines 'sinnlichen' Orients' – Klischee über Klischee. Aber hinter den Kulissen viel Reales: Der ost-westliche Kunst- und Kulturtransport ist wirksam nicht nur in der Malerei, sondern auch der Stadtgestaltung und Architektur. So ist beispielsweise der 'weiße Würfel' von Le Corbusier und Gropius ein Import aus dem Maghreb bzw. dem südlichen europäischen, vor allem aber dem nordafrikanischen Mittelmeerraum. Besonders eindringlich sind Wirkungen und Faszinationen im Bereich der Aneignung, Appropriation und Anleihen beim orientalischen Ornament." - Audiolectures 04,2a.
Im Rahmen der Vorlesung zu WestOstOstWest wird hier der Film »Sounds of Silence« von Amir Hamz und Mark Lazarz präsentiert. Einführend und anschließend sprechen Hans Ulrich Reck und Amin Farzanefar, der Journalist und exzellenter Kenner der iranischen Filmszene ist und der diesen Film als Element einer vierteiligen Reihe zu Subkulturen in der islamischen Welt ausgewählt hat. - Audiolectures 04,3.
Religion im Mittelmeerraum
(2012)
Nach einer Rekapitulation zur Antike, dem Zusammenbruch Roms, Aspekten der Kartographie im Mittelmeerraum und arabischer Expansion beschäftigt sich Hans Ulrich Reck in dieser Vorlesung zunächst mit den drei monotheistischen Religionen des Buches. Es geht um theologisch-politische Konzeptionen und um „Bruderkriege“ auf der Basis des Alten Testaments und der Autorität eines absolutistischen, autokratischen, unbedingten und bedingungslos agierenden Gottes. Des Weiteren geht Reck auf Aspekte der Missionierung, Weltzu- oder Abgewandtheit sowie diverse Begriffe und Konzepte von 'Paradies' ein. Der Islam als Händlerreligion, seine Eroberungs- und Assimilationskonzepte werden ausführlich thematisiert. Dabei kommt Reck auf Berberstämme zu sprechen und widmet sich der Expansion der Araber nach Spanien, wobei Cordoba bzw. der Untergang Cordobas eine zentrale Rolle spielen. Neben einem Exkurs zu Clanherrschaft, Dynastien und zur bis heute ausgebliebenen Zentralstaatlichkeit des islamo-arabischen Zivilisationsraums wird die Geschichte Europas und Arabiens im gesamten Mittelmeerraum skizziert. Erneut geht es auch um Istanbul, dessen Topographie und Eigenheiten. Zum Schluss wird prospektiv ein Blick auf Seehandelswege im Mittelmeerraum geworfen, wobei Pisa und Genua zur Sprache kommen und die Wichtigkeit von Venedig kurz angedeutet wird. - Audiolectures 04,4.
In dieser Vorlesung nimmt Hans Ulrich Reck zunächst die Thematik der Handelswege auf, die in der vorangegangenen Sitzung bereits angesprochen wurde. Dabei geht es um Handelstechniken, Vertragspolitik und Diplomatie. Venedig steht im Zentrum dieser Erläuterungen. Ein ausführlicher Exkurs zu den Kreuzzügen wird mit Referenz auf Erhart Kästner und dessen Beschäftigung mit dem 4. Kreuzzug – mitsamt in diesem kriminell verwirklichter Zerstörung von Istanbul – im Jahr 1204 verdichtet. Es schließen sich Ausführungen zur arabischen Philosophie und Wissenschaft an, in denen Reck erste Referenzen zu Ibn Kaldun (1332-1406) und dessen »Muquaddima« nennt. Kalduns Theorie der Gesellschaft wird mit weiteren Exkursen zu bzw. mit Ernst Bloch und dessen Beschäftigung mit der arabischen Philosophie des Mittelalters – besonders mit Blick auf Blochs Abhandlung »Avicenna und die aristotelische Linke« – verknüpft. - Audiolectures 04,5.
Gedanken und Gebäude
(2012)
Neben Rekapitulationen zu den Kreuzzügen und zur Mittelmeerpolitik der westlichen imperialistischen Handelsstädte blickt Hans Ulrich Reck in dieser Vorlesung zunächst auf die Ausführungen zur arabischen Philosophie zurück, die in der vorangegangenen Sitzung vorgestellt wurden. Dem schließt sich eine ausführliche Darstellung von Ibn Kalduns berberisch-maghrebinischer Zivilisationstheorie aus dem 14. Jahrhundert an. Erneut geht es um die drei Religionen des Buches und die damit verbundenen differenten theologisch-politischen Konzeptionen. Des Weiteren skizziert Reck in einem ersten Teil die Entwicklungsgeschichte der frühislamischen Architektur von den Anfängen (Moschee-Konzeption, Mohammeds Haus in Medina, Felsendom, Ommayaden-Moschee in Damaskus, Differenzierungen nach Landschaften, Regionen, Bautypen etc.) bis Cordoba, die in der nächsten Vorlesung weiter verfolgt werden wird. - Audiolectures 04,6.
Frühislamische Architektur
(2012)
Die Vorlesung beginnt Hans Ulrich Reck mit Rekapitulationen zu den unterschiedlichen Strukturen und Formen der administrativen, politischen, sozialen Öffentlichkeit in diversen Zivilisationen. Es geht um Archaik und Modernisierungsprozesse. Anschließend nimmt Reck die Entwicklungsgeschichte der frühislamischen Architektur auf und spricht in diesem zweiten Teil zu Cordoba, Damaskus und Aleppo. Neben Ausführungen zu politischer Ikonographie von Architektur und Urbanität werden westliche und östliche Gottesstaatkonzeptionen thematisiert. Dabei geht es um religiös fundierte Raumkonzeptionen in Christentum und Islam, wobei erneut Exkurse zu Cordoba und Istanbul eine wichtige Rolle spielen. Dem schließen sich kurze Bemerkungen zur Kölner Moschee und zur Karlskirche in Wien an. - Audiolectures 04,7.
In der zwölften Vorlesung führt Hans Ulrich Reck mit dem Künstler Dan Graham eine dritte Fallstudie ein. Es geht dabei um postmoderne Theorie und Praktiken als Kritik mono-okularer Perspektive sowie um Batailles Auf-Begehren gegen den gezähmten Augensinn. Darüberhinaus thematisiert Reck die Beobachtung der Selbstbeobachtung bzw. Kunst als inszenierte Beobachtung zweiter Ordnung. Außerdem werden zusammenfassende Thesen zur Medientheorie der Kunst vorgestellt (anhand von Hans Belting, dem Poesiebegriff bei Lotmann, Kristeva und Fischer-Lichte, Bezügen zu Gombrich und Warnke sowie Genette). Perspektivisch wird über das Programm einer Kunstgeschichte der Aufgabestellungen, kognitiven Thematisierungen und widerspruchsreichen Intensitäten gesprochen. - Audiolectures 05,12.
Das Medium der Musealisierung und die Medialität der Künste / Fallstudie 4: Marcel Broodthaers
(1998)
In der dreizehnten und abschließenden Vorlesung des Zyklus 'Kunst als Medientheorie' führt Hans Ulrich Reck mit dem Künstler Marcel Broodthaers zunächst eine vierte Fallstudie ein. Darüberhinaus geht es um das Museum als Medium, um Sammlung, Archive, Mediatisierung und Musealisierung. Theorien des Kunstmuseums werden genau so besprochen, wie eine Kunstgeschichte der Aufgaben. Zudem werden phänomenale wie begriffliche Konsequenzen und Konturen einer 'Kunst als Medientheorie' wie einer Medientheorie der Künste auf mehreren, also gestuften Meta-Ebenen der erweiterten Interpretation des thematisierten und modellierten Empirischen, der gegebenen Sachverhalte, erörtert. Als Ausblick spricht Reck über Netzkunst und thematisiert Telepräsenz sowie Kunst und Kommunikation im Zeitalter digitaler Maschinen und des Techno-Imaginären (am Beispiel von 'immer anderswo' - Fax-Kunst). - Audiolectures 05,13.
Kunst als Medientheorie
(2003)
Kunst als Medientheorie: vom Zeichen zur Handlung.
Im Zentrum und Zenit der Abhandlung stehen Betrachtungen zu einer der seit geraumer Zeit profiliertesten Künstlergruppen, die sich mit der Veränderung der künstlerischen Subjektivität, Fragen von Autorschaft und Kreativität, Chancen und Grenzen verändernder Programmierung und apparativer Politisierung im avancierten Feld des 'Maschinischen' bewegen: von Knowbotic Research.
Eigensinn der Bilder
(2007)
Eigensinn der Bilder: Bildtheorie oder Kunstphilosophie?
Die vorliegende Publikation entwirft ein Panorama, das sich von einer Auseinandersetzung mit Methoden und Zielen einer historisch (selbst)bewußten aktuellen Kunstgeschichte über bildtheoretische Erörterungen zu einem epistemologischen Konstruktivismus (Nelson Goodman, Jean Piaget) erstreckt. Verhandelt werden weiter die Widerstandskraft der Bilder, die Produktivkraft des Dilettantismus mit Seitenblick auf die neuzeitliche Künstleraus-bildung, eine politisch-ikonographische Analyse politischer Manipulation mit Hilfe von Bildern und die Tauglichkeit einer visuell trainierenden Evidenzkritik, die man als eigentliche Programmatik eines Eigensinns der Bilder beanspruchen kann.
Traum. Enzyklopädie
(2010)
Traum. Enzyklopädie:
Im ersten Teil werden zentrale Motive, Ausdrucksformen und Themen des Traumdenkens und der Traumdeutung in verschiedenen Kulturen und Epochen vorgestellt. Dem folgt ein ausführliches Lexikon mit Porträts der großen Traumdeuter: Philosophen, Ethnologen und Psychologen, abwechselnd mit den wichtigsten Stichwörtern zum Thema Traum: Von 'Adorno' bis 'Wittgenstein', von 'Aborigines' bis 'Vorstellung'.
Spiel Form Künste
(2010)
Das Bild zeigt das Bild selber als Abwesendes: zu den Spannungen zwischen Kunst, Medien und visueller Kultur. -
Die Lage der Bilder ist heute nicht mehr, wie zuvor über Jahrhunderte, in erster Linie von Künsten und Kunstgeschichte bestimmt, sondern zunehmend durch die Bedingungen der mediatisierten Weltinnengesellschaft und ihre Strategien einer visuell globalisierten Rhetorik. Die Abhandlungen des Buches erörtern die gegenwärtige Lage der Bilder im spannungsgesättigten Horizont von Ästhetik, Medien, Kunst und visueller Kultur. Die bildenden Künste, längst nicht mehr auf Bilder beschränkt, arbeiten heute an den Grenzen diverser Felder: Bildtheorien, historische Anthropologie der Medien, Alltagskultur, apparativ gestützte Bildherstellungstechniken, erkenntniskritische Philosophie, 'disegno'/ Kunst des Entwerfens, Einheit und Rangstreit der Künste ('Paragone'), Mentalitätsgeschichte, 'Lebenswelt'. Kunst überfordern, ist die Devise. Den Fluchtpunkt der vorliegenden Abhandlungen zu einer dialektischen Bildertheorie bilden das Unmögliche und Unbekannte, auch Unzugängliche der Künste.
The Myth of Media Art
(2007)
The Myth of Media Art: the aesthetics of the techno/imaginary and an art theory of virtual realities.
"The Myth of Media Art" deals with key issues of contemporary media art. In the second part of the book, "Media Contexts: Key Topics, Arguments, Examples", art-related fields and significant media issues illustrate the inter-relationship between poetic creation and labor, and artistic practice and economy. Furthermore, the book provides an analysis of fragmentation and totality as diametric poles of a utopian renewal of art, as well as prospects of a media Mannerism, i.e., a renewal of art developed to a meta-level awareness of form in the era of advanced media machines. The book concludes with a careful examination of several works by important artists.
Singularität und Sittlichkeit: die Kunst Aldo Walkers in bildrhetorischer und medienphilosophischer Perspektive.
Der Bedeutung, den Bildern, Experimenten wie den Leistungen Aldo Walkers widmet sich diese erste kunsttheoretische und medienphilosophische Monographie über den offenkundig ,unvollendet' verstorbenen, jedoch ein exemplarisches, beispielgebendes und unverwechselbares Werk hinterlassenden Künstlers.
Mythos Medienkunst
(2002)
Mythos Medienkunst:
"Medienkunst" ist seit geraumer Zeit etabliert. Lanciert vor über zehn Jahren, um der Kunst einen weiteren Raum zu sichern, ist es an der Zeit, eine Revision vorzunehmen. Es geht um - philosophische wie poetische - Allianzen zwischen Kunst, Wissenschaft, Technologie und Lebenswelt, die sich nicht länger mit der Magie der Bilder begnügen wollen.
Erinnern und Macht
(1997)
Erinnern und Macht: Mediendispositive im Zeitalter des Techno-Imaginären.
"Jede medial angeheizte Selbstbegeisterung hat Grenzen. Der Selbstwiderspruch technischer Massenmedien, dass ihre Wirkung ohne ihre Selbstentblößung nicht existiert, ist für die Koppelung von Macht und Medien an Erinnern und Vergessen entscheidend. Nur im Vergessen der Idiotie der Medien stellt sich deren Macht wieder her - darin wird sie manifest und sichtbar. Und nur im Vergessen des Vergessens entstünde diejenige Gewalt, welche Erinnern erfolgreich zum Schweigen brächte ..."
Zugeschriebene Wirklichkeit
(1994)
Grenzziehungen
(1991)
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,8.
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,9.
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,10.
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,11.
Pier Paolo Pasolini
(2015)
Pier Paolo Pasolini (1922–1975) erscheint von heute aus als eine der produktivsten und anregendsten Gestalten in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Nicht nur wegen seiner vielfachen Begabungen und wegen seines geradezu ungezügelten Engagements als Sprachforscher, Linguist, Poet, Literat, Journalist, Kommentator, Romancier und Filmer, sondern auch aufgrund seiner akzentuierten Themen bleibt er anregend und provokativ, besser noch: evokativ.
Im heutigen Europa der Nivellierungen, Verordnungen und durch den Code der politischen Korrektheit geschützten Verlogenheiten fehlt seine Stimme schmerzlich. Pasolini hat niemals die Archaik der abgelegenen Regionen nur verklärt oder den Fortschritt nur verdammt, sondern in der Aneignung beider Pole eine umfassende Poetik des experimentierenden Denkens entworfen, welches nicht den üblichen Wegen oder Koordinaten folgt.
Genau in der Mitte der Poesie Pasolinis lebt aber auch, untrennbar vom Künstlerischen, die Wahrnehmung einer 'ganzen Welt', ihrer politischen Verwerfungen und sozialen Drohungen.
Spätestens seit der Mitte der 1960er Jahre erschien ihm der internationale Konsumismus als die größte Gefahr und soziale Bedrohung weltweit, ja gar als ein letzter, zudem erfolgreicher 'apokalyptischer Faschismus'. Man kennt und anerkennt diesen wirklich und wahrhaft erst heute unter dem meistens beschönigen wollenden Schlagwort der 'Globalisierung'. Pasolini erweist sich gegenwärtig als deren hellsichtigster Diagnostiker und schärfster Kritiker, als ein Mahner 'vor der Zeit'.
Der Literat, Künstler, Regisseur und politische Kämpfer Pasolini ist nach seiner bis heute nicht aufgeklärten Ermordung – ein dahinterstehender politischer Komplott sollte auch nie wirklich aufgeklärt werden – in der Nacht zum 2. November 1975 in Ostia bei Rom zu einer geradezu mythischen oder zumindest mystifizierten Figur geworden – verklärt verehrt oder hasserfüllt geschmäht.
Sein Werk, aber auch seine Person, erweisen sich bei näherem Zusehen als komplexer, vitaler, widersprüchlicher, undogmatischer als solche Setzungen vermuten lassen – und damit entschieden als zukunftsweisender, alle schieren Ideologien menschlich und diagnostisch überlegen.
Inhaltsverzeichnis:
1
Pasolini – Person, Werk, Leben (13:45)
/ 0:00 /
2
Todesmotive (6:45)
/ 13:45 /
3
Pasolini spricht Pasolini, Morricone vertont (9:07)
/ 20:29 /
4
Ein Bild Friauls (4:25)
/ 29:36 /
5
Frühe friulanische Poesie, neu geschrieben (10:59)
/ 34:00 /
6
Silvana Mauri gibt Zeugnis vom Besuch am Karneval in Casarsa 1947 (6:06)
/ 45:00 /
7
Freiheit – Die Flucht nach Rom 1949 (7:59)
/ 51:05 /
8
Stadt wie Kino – frühe Geschichten aus Rom (13: 42)
/ 59:05 /
9
Suffwalzer (2:48)
/ 1:12:47 /
10
Pasolini als Reporter 1959 (20:37)
/ 1:15:35 /
11
Poetik der Liebe (5:32)
/ 1:36: 12 /
12
Film als Sprache der Wirklichkeit (7:56)
/ 1:41:44 /
13
Die Mauern von Sanaa und ein Appell (4:22)
/ 1:49:40 /
14
'Große Vögel, kleine Vögel', gesungener Filmtitel (1:39)
/ 1:54:03 /
15
Die verlorene Unschuld und das Urteil Gottes (7:48)
/ 1:55:42 /
16
Bilderkrieg gegen Bilder/ Gedicht an Marilyn Monroe (10:32)
/ 2:03:30 /
17
Die Homosexuellen (8:05)
/ 2:14:02 /
18
Völkermord, Konsumismus und Auslöschung (9:03)
/ 2:22:07 /
19
Kommunisten und Katholiken (2:55)
/ 2:31:10 /
Credits:
Die dieser veränderten, gekürzten wie zugleich erweiterten Fassung zugrundeliegende erste Veröffentlichung erschien als: Pier Paolo Pasolini – Poetisch Philosophisches Porträt, 2 CDs mit Booklet 12 S, 151 Minuten, Königs Wusterhausen: Edition Apollon 2012.
Sprecher:
– Isabella Lewandowski (alle Kommentare Reck, außer Kapitel 1, 9, 11, 14)
– Christina Puciata (Auszug aus den Erinnerungen von Silvana Mauri in Kapitel 6 )
– Hans Ulrich Reck (Kommentare Reck, Kapitel 1, 9, 11, 14; Kapitel-Überschriften)
– Josef Tratnik (Texte Pasolinis)
Skript und Regie: Hans Ulrich Reck
Mischung/ Postproduktion: Ralf Schipke
Gesamtdauer (2:33:58 Min.)
In der ersten Vorlesung leitet Hans Ulrich Reck den Semester-Zyklus 'Kunst als Medientheorie' (WS 1997/ 98) mit Vorabklärungen zu den Begriffen 'Medium', 'Medienkunst' und 'Kunst' ein und liefert eine erste Einführung in das zeichentheoretische Instrumentarium zur Analyse von visueller Kommunikation. Dazu werden Abbildungen aus der Werbung herangezogen – es geht um Beispiele aus dem extraterrestrischen oder futuristischen Kommunikationsdesign (Archiv-Codierungen, Atom-Lager, Friedens-Embleme, visuelle Kommunikation, Semiotik, PR). - Audiolectures 05,1.
In der Vorlesung besprochene Künstler: Hieronymus Bosch (Weltgerichtstryptichon, Sammlung der Akademie der bildenden Künste, Wien, 1504-06); Henri Michaux (1899-1984; Meskalin-Zeichnungen,1954-59 und 1966-69); Sterntaler-Illustrationen (Carl Gerts, Victor Paul Mohn, Carl Offterdinger, Robert Leinweber, Hermann Vogel, Dora Polster, Otto Ubbelohde, Franz Stassen, Gustav Bertschinger, Heinrich Asmus); Bühnenbilder zu Opern von Mozart und anderen sowie Buchillustrationen (Georg Balthasar Probst, Karl Friedrich Schinkel, Simon Quaglio, Lotte Reininger, Edward Suhr, Carl Wild, Caspar Neher, Heinrich Wendel, Arno Bossett, Ludwig Sievert, Ruodi Barth, Tony Johannot, Guillaume Sulpice Chevalier, Louis Boulanger); Grandville (Künstlername von Ignace-Isidore Gérard); Jean Baptiste Corot, Paul Gavarni, Johann Georg Hertel, Adolph Menzel, Rodolphe Bresdin, D'Hervey de Saint-Denys, Eugène Delacroix, James Ensor, Gustave Doré, William Turner, Charles Meryon, Gustave Moreau, Victor Hugo, Odilon Redon, Vincent van Gogh, Félicien Rops, Edward Burne-Jones, Arnold Böcklin, Giovanni Segantini, Henri Rousseau, Edward Munch, August Strindberg, Louis Janmot, Max Klinger, Alfred Kubin, Arnold Schönberg, Umberto Boccioni, Giacomo Balla, Luigi Russolo, Paul Klee; Rebusbilder - Audiolectures 03,5.
Architekturvisionen
(2009)
Neuzeitliche Techniken des Sehens, der Visualisierung und ihrer Dramaturgie; Visualität, Mimesis, Paradigma der Perspektivität: visuelle Konstruktion des illusionistischen Bildes/ Symbolische Form des identifizierenden Sehens; Kosmologien der visionären Imagination (Fludd etc.); Säkularisation, Heilsgeschichte und Sehen (Vision versus. Repräsentation sichtbar gemachter Gegenstände); Immanenz und Transzendenz des Sehens; Embleme und Implikation eines korresponsiven Empfindens kosmologischer Manifestation und Repräsentation/ Denkbilder des Kosm(olog)ischen; implikative Momente des Hermetischen, aufgelöst in der selbstreferentiellen Bildform der Moderne (Überführung des Materials und der Repräsentation in Syntax und unmittelbare Wahrnehmung), modifiziert in einer Reihe von Gegenstands-Inszenierungen; Traumbilder: von der Darstellung der Träume und des Träumens zur Bildform des Denkens des Traums in Gestalt von montierten Assoziationen, Subtexten, suggerierten Hermetismen (von Dürer bis Breton); Manierismus als Innovation von Bildformen; Grotesken - die höllische Interiorisierung und Transformation des heilsgeschichtlichen Idylls vom Paradiesgärtlein; Verdrehungen, Heroismus/ Körperkult versus Figura Serpentinata; Verformungen, Deformation, Grotesken, Fragmentarisierungen, Physiognomiken und Physiognomismen; Metazeichen-Techniken als Emblematisierung, Allegorisierung, aber auch Transformation des illusionistischen Bildraums, andere Dominanzhierarchien; Bilderrätsel; Rätseltechniken; Zwischenschichten zwischen Bild und Schrift; Begriffsgeschichte des Hermetischen; Yates, Hermetik, Rosenkreuzer, Renaissance-Philosophien; C. G. Jungs Interpretation; Silberer, Mystik und Bild; A. Kircher; Umwertungen des Hermetischen in der schwarzen Romantik, Kult der Verzweiflung und Kultivierung des Bösen: de Nerval, Lautréamont; hermetische Poetisierungen am Bsp. Mallarmé; Traumform als Bildform im 19. Jh./ die Invention der Bildform als Entdeckung einer Struktur (Überwindung der Ikonographie der Traumdarstellungen); Surrealismus, v. a. Artaud, Max Ernst, Buñuel/ Dalì; Semiose der Bedeutungsfigurierungen/ der Körper Der Buchstaben, der geheime Text, die hermetische Korrespondenz der Dinge und der Namen (wie in der Kabbala) als Ineinanderverwobensein von Bild und Schrift/ Sprache; Reflexe des Bilderrätsels in der modernen Kalligraphie und im Textbild der konkreten Poesie. In der Vorlesung besprochene Künstler: Weltausstellung New York 1939, 'Road of Tomorrow'; Stadtzentrum von Cumbernauld; Thomas Struth, Beaugrenelle, Paris; Squatter-Hütten, Paris, Nanterre, Bidonville; Mexico City, Paseo de la Reforma; Alberto Cruz/ Amereida, Escuela de Valparaiso, Chile; Hansa Viertel Berlin; Levittown, NY; Cesar Pelli and Associates, Petrona Towers, Kuala Lumpur, Malyasia 1997; Hugh Ferriss, Chicago Tribune Tower; Jorn Utzon, Opernhaus Sydney, 1957-73; BBPR, Torre Velasca, Mailand, 1956-58; Junzo Sakakura; Kenzo Tange; Sutemi Horiguchi; Lucio Costa, Generalplan Brasilia, 1957; Oscar Niemeyer; Daniel H. Burnham/ Edward H. Bennett, Erneuerung von Chicago, Ill., 1880er Jahre; Otto Wagner; Ludwig Karl Hilbersheimer; Richard Neutra; Hermann Hertzberger; Moshe Safdie; Hermann Henselmann, Stalinallee (heute Landsberger Allee) Berlin 1951-57; Albert Speer, Entwürfe für Berlin, 1941; August Sander; Le Corbusier (eigentl. Charles-Edouard Jeanneret); Weissenhofsiedlung, Stuttgart, 1927; J. J. P. Oud; Ludwig Mies van der Rohe; Karl Ehn, Karl-Marx-Hof Wien, 1927; Lyonel Feininger; Wladimir Tatlin; El Lissitzky; Gustav Kluzis; Alexander Rodtschenko; Ilja Golosow; Konstantin Melnikow; Zaha Hadid; Konrad Wachsmann und Walter Gropius; Antonio Sant' Elia; Giuseppe Terragni, Casa del Fascio, Como, 1932-36; Bruno Taut; Kurt Schwitters; Buckminster Fuller; Charles Eames; John Lautner; Renzo Piano und Richard Rogers, Centre Georges Pompidou, Paris 1972-77; Eero Saarinen; Frank Lloyd Wright; Letchworth, die erste Gartenstadt, 19. Jh.; Tony Garnier, la cité industrielle, 1901; Peter Cook/ Archigram, Plug-in-City, 1964; Norman Foste; I. M. Pei; Nicholas Grimshaw; Jean Nouvel, Institut du Monde Arabe, Paris, 1987; Rem Koolhaas und OMA; Frank O. Gehry; Coop Himmelb(l)au; Constant (=Constant A. Nieuwenhuis); Dan Graham - Audiolectures 03,6.
Resonanzen des Hermetischen, Philosophische und symbolische Programmatiken/ Hermetische Embleme
(2010)
In der Vorlesung besprochene Künstler: Marcel Duchamp; Salomono Trismosin, La toyson d'or, 1612; Michael Maier, Scrutinium Chymicum, 1687; Tractatus qui dicitur Thomae Aquinatis de alchemia, 1420; Tizian; Claude Monet; Max Ernst; André Breton, Amour fou, 1937; Pellegrino Tibaldi; Rosso Fiorentino; Giorgio Vasari, Studiolo, Florenz, Palazzo Vecchio, 1570-72; Hendrick Goltzius; Marc Chagall; Parmigianino; Raffael und Giulio Romano; Caravaggio; Rosso Fiorentino; El Greco; Salvador Dalì; Pieter Aertsen; Henri Rousseau; Leonardo da Vinci; Giacomo Torelli; Athanasius Kircher; Albrecht Dürer, Traumgesicht oder 'Traumvision', 1525; Robert Fludd, Utriusque cosmi, maioris scilicet et minoris, metaphysica, physica atque technica historia – in duo volumina secundum cosmi differentiam divisa, 2 Bde., Oppenheim, 1617-1621; Odilon Redon; Mario Bettini; Hildegard von Bingen; P. Mersenne; Pablo Picasso; Lorenz Stoer; Paul Klee; Max Ernst; 'Mysterium Magnum' von Jacob Böhme, 1682; Scipione (=Gino Bonichi); Bomarzo, Gärten des Grafen V. Orsini, 17. Jh; Dame mit dem Einhorn, Zyklus aus Lyon zu den Sinnen und ihrer Allegorie, Tapisserie im Museum Cluny, Paris, um 1500; Matthäus Merian; Giorgio Ghisi; Marc Anton Raimondi; Dosso Dossi; Fabius von Gugel; Jacques Callot; Hartmann Schedel, Buch der Chroniken, Nürnberg 1493; Hartmann Schedel, Illustration aus 'Liber Chronicarum', Anf. 16. Jh.; George Cruikshank; Grandville, Un autre monde, Paris 1844; Agostino Carracci; William Hogarth, The Analysis of Beauty, London 1753; Giovanni Battista della Porta, De Humana Physiognomia, Neapel, 1586; Honoré Daumier; Johann Kaspar Lavater; François Desprez; Lobacco; Giovanni da Udine; Christoph Jammnitzer; Gottfried Müller; Hans Leonhard Schäufelein; Jean-Baptiste Oudry; Théodore Maurisset; Ferdinand August Oldenburg; Lektionar von St. Martial zu Limoges, 10. Jh.; Meister E. S.; Peter Flötner; Johann David Steingruber; Ferdinand Kriwet; Jean-François Bary; Guillaume Apollinaire, Calligrammes, 1918; magisches Quadrat 'Sator Arepo'; kalligraphischer Text von Johann Neudörffer aus 'Eine gut Ordnung und Unterricht', 1538; Giuseppe Arcimboldi; Erhard Schön; Jean-François Niceron, La perspective curieuse ou magie artificiele des effets merveilleux, Paris 1638; Grégoire Huret; Shrî-Yantra; lamaistisches Vajra-Mandala; Henrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, De occulta philosophia Libri, 1533; Basilius Valentinus; Thomas Norton 'Mercurius redivius', 1630; De Glanville, Le Propriétaire des choses, 1487; Hartmann Schedel, Das Buch der Chroniken und Geschichten, 1493; Heinrich Khunrath, Amphiteatrum, 1595/ 1609; Barchusen, Elementa chemicae, 1718; Sandzeichnung der Navajo-Indianer; Boschius, Symbolographia, 1702; Horapollo, Selecta hieroglyphica; Eleazar, Uraltes chymisches Werk, 1760; Ripley Scrowle, Die rot-weisse Rose als Geburtsstätte des filius philosophorum, 1588; Oswald Wirth; Jamsthaler, Viatorum spagyrium, 1625; Stephan Michelspacher, Die Cabala. Spiegel der Kunst und Natur, 1615; Jan Sadeler; Annibal Barlet, La théotechnie ergocosmique, 1653; Valentinus, Duodecim claves, 1678; Mylius, Philosophia reformata, 1622; Stolcius de Stolgenberg, Viridarium chymicum, 1624; Trimosin; Adolpho Luckiny, Universal Tinctur, 1750-60; Buch der heiligen Dreifaltigkeit, Ulmannus, Beginn 15. Jh.; Libavius, Alchymia, 1606; Nicolaus Flamell, 1681; Raymundus Lullus, Liber de Ascensu, 1512; William Blake; Herrad von Landsberg, Hortus deliciarum, 1180 - Audiolectures 03,7.
In der Vorlesung besprochene Künstler: Marcel Duchamp; Salomono Trismosin, La toyson d'or, 1612; Michael Maier, Scrutinium Chymicum, 1687; Tractatus qui dicitur Thomae Aquinatis de alchemia, 1420; Tizian; Claude Monet; Max Ernst; André Breton, Amour fou, 1937; Pellegrino Tibaldi; Rosso Fiorentino; Giorgio Vasari, Studiolo, Florenz, Palazzo Vecchio, 1570-72; Hendrick Goltzius; Marc Chagall; Parmigianino; Raffael und Giulio Romano; Caravaggio; Rosso Fiorentino; El Greco; Salvador Dalì; Pieter Aertsen; Henri Rousseau; Leonardo da Vinci; Giacomo Torelli; Athanasius Kircher; Albrecht Dürer, Traumgesicht oder 'Traumvision', 1525; Robert Fludd, Utriusque cosmi, maioris scilicet et minoris, metaphysica, physica atque technica historia – in duo volumina secundum cosmi differentiam divisa, 2 Bde., Oppenheim, 1617-1621; Odilon Redon; Mario Bettini; Hildegard von Bingen; P. Mersenne; Pablo Picasso; Lorenz Stoer; Paul Klee; Max Ernst; 'Mysterium Magnum' von Jacob Böhme, 1682; Scipione (=Gino Bonichi); Bomarzo, Gärten des Grafen V. Orsini, 17. Jh; Dame mit dem Einhorn, Zyklus aus Lyon zu den Sinnen und ihrer Allegorie, Tapisserie im Museum Cluny, Paris, um 1500; Matthäus Merian; Giorgio Ghisi; Marc Anton Raimondi; Dosso Dossi; Fabius von Gugel; Jacques Callot; Hartmann Schedel, Buch der Chroniken, Nürnberg 1493; Hartmann Schedel, Illustration aus 'Liber Chronicarum', Anf. 16. Jh.; George Cruikshank; Grandville, Un autre monde, Paris 1844; Agostino Carracci; William Hogarth, The Analysis of Beauty, London 1753; Giovanni Battista della Porta, De Humana Physiognomia, Neapel, 1586; Honoré Daumier; Johann Kaspar Lavater; François Desprez; Lobacco; Giovanni da Udine; Christoph Jammnitzer; Gottfried Müller; Hans Leonhard Schäufelein; Jean-Baptiste Oudry; Théodore Maurisset; Ferdinand August Oldenburg; Lektionar von St. Martial zu Limoges, 10. Jh.; Meister E. S.; Peter Flötner; Johann David Steingruber; Ferdinand Kriwet; Jean-François Bary; Guillaume Apollinaire, Calligrammes, 1918; magisches Quadrat 'Sator Arepo'; kalligraphischer Text von Johann Neudörffer aus 'Eine gut Ordnung und Unterricht', 1538; Giuseppe Arcimboldi; Erhard Schön; Jean-François Niceron, La perspective curieuse ou magie artificiele des effets merveilleux, Paris 1638; Grégoire Huret; Shrî-Yantra; lamaistisches Vajra-Mandala; Henrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, De occulta philosophia Libri, 1533; Basilius Valentinus; Thomas Norton 'Mercurius redivius', 1630; De Glanville, Le Propriétaire des choses, 1487; Hartmann Schedel, Das Buch der Chroniken und Geschichten, 1493; Heinrich Khunrath, Amphiteatrum, 1595/ 1609; Barchusen, Elementa chemicae, 1718; Sandzeichnung der Navajo-Indianer; Boschius, Symbolographia, 1702; Horapollo, Selecta hieroglyphica; Eleazar, Uraltes chymisches Werk, 1760; Ripley Scrowle, Die rot-weisse Rose als Geburtsstätte des filius philosophorum, 1588; Oswald Wirth; Jamsthaler, Viatorum spagyrium, 1625; Stephan Michelspacher, Die Cabala. Spiegel der Kunst und Natur, 1615; Jan Sadeler; Annibal Barlet, La théotechnie ergocosmique, 1653; Valentinus, Duodecim claves, 1678; Mylius, Philosophia reformata, 1622; Stolcius de Stolgenberg, Viridarium chymicum, 1624; Trimosin; Adolpho Luckiny, Universal Tinctur, 1750-60; Buch der heiligen Dreifaltigkeit, Ulmannus, Beginn 15. Jh.; Libavius, Alchymia, 1606; Nicolaus Flamell, 1681; Raymundus Lullus, Liber de Ascensu, 1512; William Blake; Herrad von Landsberg, Hortus deliciarum, 1180 - Audiolectures 03,8.
Symbolisches Referenzsystem einer anti-mimetischen, nicht-abbildlichen Kunst; idiosynkratische Gefühle, Singuläre Welten: Kunst von 'Geisteskranken'; Bildtheorie des Problems Ikonizität: Vera Icona und die Folgen versus assoziative Imagination des Unsichtbaren; Romantik, Utopie, Bild, Natur; schwarze Romantik, Interiorisierung der Imagination, Paradigmenwechsel der Traumfunktion - Audiolectures 03,9.
Zu Artaud: Hermetik, Alchemie, Götter-Prinzipien, Einheit ('Heliogabal'); Peyotl, Einheit, Kultur der Bewusstlosigkeit ('Tarahumaras'); Ich und Bewusstsein; Kulturhass und Zivilisationsverachtung; der 'primitive Geist' Mexikos; das 'Gebirge der Zeichen'; Giordano Bruno; die Serie der 'sorts': Theater mit dem Körper (Idiosynkrasie) auf/ durch Papier. Verschiedene Sequenzen aus Buñuel/ Dalì, 'Der Andalusische Hund' (1929); Metaphern, Metonymien, Montagetechniken, Dramaturgie der Übergänge als Formung einer spezifischen, traumanalogen Bildlogik des Denkens; Analyse der Übergänge, Narrativität und Bildlogik; Exkurs zum durchgeschnittenen Auge (Bataille; Horus/ Set; mythographische Materialien zum zerstückelten Körper); Dekonstruktionen des Auges: Apparatisierung, Kritik des Sehens, Projektile, Auseinandersetzungen; Körper nach Bildvorgaben: Hysterie etc.; Ekstaseformen des deregulierten Körpers; Versteinerungen: Bann der Naturgeschichte; Fixierung des entschwundenen Lebens: Geist, eingeschrieben in Stein; Artefakte, Hantieren, Handgriffe, Instrumente, die Innervierende Operationalisierung der Sehlust, Zwischenzone der Dinge, Griffgenauigkeit der Geräte; Dalìs paranoisch-kritische Methode; Funktion und Theorie des Schocks; Epiphanie des Wunderbaren, das Geheimnisvollste Im Profanen: Theorie des Surrealismus; Unsichtbares wird sichtbar, Erschrecken und Geheimnis; zur Ikonographie des Hundes als Träger von Leidenschaftlichkeit; Motive und Bildfindungen von Dürer bis Andrej Tarkowski - Audiolectures 03,10.
Symbolisches Referenzsystem einer anti-mimetischen, nicht-abbildlichen Kunst; idiosynkratische Gefühle, Singuläre Welten: Kunst von 'Geisteskranken'; Bildtheorie des Problems Ikonizität: Vera Icona und die Folgen versus assoziative Imagination des Unsichtbaren; Romantik, Utopie, Bild, Natur; schwarze Romantik, Interiorisierung der Imagination, Paradigmenwechsel der Traumfunktion. In der Vorlesung besprochene Künstler:
Illustrationen zu Beatus von Liébana, 8. Jh.; Hans Prinzhorn, Bildnerei der Geisteskranken, 1926; Francisco de Zurbaran; Leonardo da Vinci; Albrecht Dürer; Hieronymus Bosch; Desiderio Monsú; William Blake; Johann Heinrich Füssli; Francisco de Goya (Der Schlaf/ Traum der Vernunft gebiert Ungeheur, 1797/ 8, Capricho Nr. 43); Eugène Delacroix; Victor Hugo; Gustave Doré; Charles Meryon; Alfred Kubin; Edouard Manet; Giovanni Segantini; Marc Chagall; Salvador Dalì - Audiolectures 03,12.
In der zweiten Vorlesung greift Hans Ulrich Reck zunächst die Klärungen der Begriffe 'Medium', 'Medienkunst' und 'Kunst' auf und führt diese fort. Neben der Vertiefung und Ausweitung der Analyse visueller Kommunikation werden semiotische Grundbegriffe eingeführt und erörtert. Dazu gehören: Syntax, Semantik, Pragmatik (Charles Morris); langue/ parole/ code (de Saussure); Denotation/ Konnotation; emotive, überredende, referentielle, poetische, phatische und metasprachliche Funktionen; icons, indices, symbols (Peirce); Suprazeichen. Darüberhinaus werden exemplarische Schlüsselthemen betrachtet, die Beispiele aus der Architektur, der Historie des Portraits – als Gattung wie als Exempel für eine Kunstgeschichte der Aufgaben – und die Arbeiten der Gruppe 'Knowbotic Research' beinhalten. - Audiolectures 05,2.
In der vierten Vorlesung geht es um Kunst als Kritik des Sehens. Begriffe wie Topos, Motiv, Phantasma und Modell stehen im Mittelpunkt. Hans Ulrich Reck spricht über technische Interaktivität als Fortsetzung der kunstgeschichtlichen Inszenierungstradition des Betrachters im und durch das Bild. In einem Exkurs werden Zeitalter und Kunststrategie des Barock als Gipfel einer sich dem übersteigerten Sinnentheater verschreibenden Illusionskunst thematisiert, wobei die darin gründende Rede vom 'Gesamtkunstwerk' den Rahmen eines naturalistisch modellierten Heiligen, also auch die maximale, ja: grenzenlose Revokation religiöser Bilderverbote voraussetzt – und bewirkt zugleich. - Audiolectures 05,4.
In der fünften Vorlesung geht es Hans Ulrich Reck um die Bildlichkeit der Dinge, um Zeitförmigkeit und um 'kairos'-Inszenierung der Bilder sowie um Formen und Gestalten ästhetischer Hinwirkungen auf den Betrachter. Etliche Bildreihen werden als Beispiele herangezogen und im Bezug auf Stichworte wie Zeitpunkt, Peripetie und Narrativität verhandelt. Ebenfalls geht es um die Darstellung des in der Malerei nicht Darstellbaren; phatische Funktionsinszenierungen; Natur/ Landschaft/ Räume; Analyse von Montage-Beispielen; René Magritte und Hermeneutik in der Florentiner Quattrocentomalerei. Hinzu kommen Exkurse zu Warburg und Botticelli, zur Festkultur in Florenz und zu Begriff und Konzept von Intermedialität am Beispiel der Verbindung von Theater, Malerei, Narration und Darstellung. - Audiolectures 05,5.
In der sechsten Vorlesung setzt Hans Ulrich Reck die Ausführungen zu Bildrhetorik und Erzählform fort. Dabei liegt der Fokus auf deskriptiven Formen und Strukturen in der europäischen Malerei. Als Beispiele fungieren u.a. Pistolettos 'Weltkugel', Dürers 'Melencolia I' (Panofsky vs. Hoffmann), die Wiener Genesis, Botticellis Allegorien und Freskenzyklen von Giotto, Masaccio und Piero della Francesca. Die Thematik des Raum- und Zeitbilds wird mit Referenzen auf Dürer, Botticelli, Holbein und Turrell diskutiert. Zudem geht es um Lessings 'Laokoon' im Bezug auf Erfahrung und Erzählung. - Audiolectures 05,6.
In der siebten Vorlesung thematisiert Hans Ulrich Reck Aspekte und Beispiele zum Thema der Intermedialität. Es geht um das Dazwischen der Medien als der Welt des Dazwischen; also: das Dazwischen des Dazwischen. Paragone in Theorie und Struktur werden genau so diskutiert, wie wissenschaftliche Illustrationen, Fraktale (unter Einbezug von Hildegard von Bingen), Diagramme, Methodologien von Kandinsky und Klee sowie Junggesellenmaschinen. In einem Ausblick auf die nächste Vorlesung wird bereits eine Ästhetik und Theorie von Cyberspace angesprochen. - Audiolectures 05,7.
Genre und Code
(1998)
In der achten Vorlesung stellt Hans Ulrich Reck Überlegungen zum offenen Kunstwerk im Zeitalter des techno-Imaginären vor. Darstellung und Wahrnehmung werden im Bezug auf Merleau-Ponty und Arnheim thematisiert. Ausführungen zur Gestalttheorie rekurrieren u.a. auf Bildbeispiele aus dem Spätwerk Picabias. Darüberhinaus werden die visuelle Publizistik der 68er- und 80er-Bewegungen verglichen und in Zusammenhang mit Ästhetik und politischer Dissidenz gestellt. Es geht um Technologieverwendung, Mimesis vs. Simulation und Fälschungsbewusstsein. - Audiolectures 05,8.
In der neunten Vorlesung spricht Hans Ulrich Reck über die Epistemologie im Vergleich zur Ontologie von Bildern und diskutiert Konzepte der Visualität als Hintergrund des Konzeptes 'Kunst'. Zur Pointierung und als maßgebende Beispiele aus der Gegenwartskunst werden Gary Hill und Dan Graham thematisiert. Darüber hinaus geht es um byzantinische Bildkonzeption, die dreidimensionale naturalistische Illusionsinszenierung des Barock in Gestalt von heiligen Bildern (Sacri Monti u.a.), um Bilderstreit und Bilderkriege, um die Bildverbote im 20. Jahrhundert (Duchamp, Adorno u.a.) sowie Theorien der Photographie. Zusammenfassend und als Überleitung zur folgenden Vorlesung werden semiotische Diagramme zu Sprach- und Zeichenstrukturen sowie um das komplexe Modell künstlerisch-kunsttheoretischer-semiotischer Referenzsysteme am Beispiel Malewitsch (Abkoppelung von Zeichen und Bedeutung) vorgestellt. - Audiolectures 05,9.
Sprechakt, Realismus, Techno-Folklore & visuelle Repräsentation / Fall-Studie 1: Bruce Nauman
(1998)
In der zehnten Vorlesung führt Hans Ulrich Reck mit dem Künstler Bruce Nauman eine erste Fallstudie ein. Es geht um den Sprechakt und visuelle Repräsentation. Als Exkurs und Problemvorstellung wird der Universalcode zwischen Allegorie und Symbol bei Joseph Beuys thematisiert. Hinzu kommen theoretische Ausführungen zu Sprache und Natur, Allegorie, Symbol und Zeichentheorie sowie zu 'Sprechenden Zeichen' (Otto Neurath). - Audiolectures 05,10.
Das dem französischen entliehene Wort des 'Onirischen' bezeichnet – im Unterschied zur im Deutschen gebräuchlichen trennenden Auffaltung von Traum, Vision, Halluzination, Schimäre etc. – alle möglichen und erdenklichen Formen, Beschaffenheiten und Zwischenzustände von Traum, Tagtraum, Vision, Halluzination, Träumereien, Meditation, 'schwebenden Verinnerlichungen' in einem durchgängigen, aber keineswegs homogenen Zusammenhang oder 'Feld'.
Insbesondere ohne die Erfahrungen der religiösen wie profanen Visionen/ Erleuchtungen/ Epiphanien sind die Träume nicht zu verstehen. Zudem haben wir ohne materialisierte Bilder kein außerindividuelles Äquivalent für das Traumgeschehen. Kunstwerke sind ein, wenn auch nur geringer, so doch wichtiger Teil dieser Bilder.
Eine wesentliche 'Feldtheorie des Traumbildes' liefern Kunstgeschichte und die in ihr artikulierten philosophischen und psychologischen Deutungsmodelle des Traumgeschehens (u. a. Freud, Jung, Piaget, Bloch).
Der Übergänge zwischen Traum, Bild und Imagination sind viele. Sie reichen von der schamanistischen Exzentrität und der religiösen Obsession über visionäre Exzesse, die Spaziergänge oder Abstürze in den 'künstlichen Paradiesen' (Baudelaire), Somnambulismus und parallele Bewusstseins-Welten bis zur vielförmigen ästhetischen und künstlerischen Nutzung von Traumenergien.
Die Vorlesung beschäftigt sich mit beispielsetzenden Aspekten aus folgenden Themenbereichen: Religiösen Visionen, Alchemie und Hermetik, Theorie und Geschichte der Imagination, Arabeske/ Groteske und Karikatur, Orakel und Rauschmitteln, Utopie und Traumbegehre, Umwertung des Verhältnisses von Traum und Realität. Für die Bezüge zwischen Traum und Hermetik werden in erster Linie beigezogen: Antonin Artaud, Max Ernst, der Surrealismus, der hermetische Subtext der neuzeitlichen Philosophie seit der Renaissance und die Erörterungen von Hermetik und Hieroglyphik des Traums durch S. Freud, H. Silberer, C. G. Jung.
Neben den erwähnten Momenten und Aspekten kunstgeschichtlicher Erörterung spielen in der Vorlesung mediale und epistemische Zäsuren, also Verbindungen, Verdichtungen und Verschiebungen im Gebiet der Träume und Traumkonzeptionen eine wesentliche Rolle. - Audiolectures 03,1.
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,1.
Kunst und Utopie
(2003)
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,2.
Kunst und Kreativität I
(2003)
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,3.
Kunst und Kreativität II
(2003)
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,4.
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,5.
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,6.
Zahlreiche Neuerungen prägen die Entwicklung der Künste im letzten Jahrhundert. Wie immer sie zu bewerten sind, wie immer sich historische Distanz und Nähe verändern: Ohne Zweifel wird als eine wesentliche Errungenschaft bleiben, dass die Künste und ihre Reflektion sich in vielfältigen Praktiken der Künste und nicht nur für eine nachgreifende gesellschaftliche Einschätzung auf das engste verbunden haben. Die traditionelle Unterscheidung von Kunst-Theorie und Künstler-Theorien hat sich endgültig als unzureichend herausgestellt. - Audiolectures 01,7.
edition KHM, Band 1
Mit einem Beitrag von Christine Bruggmann Hommage an Afrika
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts setzt in den bildenden Künsten eine Aufbruchbewegung ein, die einige Jahrzehnte später zur Auffassung verfestigt wird, Kunst sei einer permanenten Welterfindung verpflichtet und müsse bedingungslos innovativ sein. Die Praktiken der Kunst werden konzeptuell, Künstler suchen und testen Entwürfe für neue Wirklichkeiten – Paradiese und Höllen gleicherweise. Jeden Tag eine neue Sprache erfinden, eine neue Welt, ist das Motto spätestens seit Arthur Rimbaud. Die Sehnsucht nach einem Archaischen und ›Wilden‹ erweist sich dabei zwangsläufig als Konstruktion eines Fremden, eines Blicks von außen, der aus dem historischen Verlust heraus umso heftiger die Attraktivität einer Aura ersehnt, die kulturell längst zersetzt worden ist – Imaginationen einer verlorenen Welt.
Eingriffe, Konstruktionen
(2002)
Eingriffe, Konstruktionen - Typologische Übersicht über eine Exemplarik künstlerischer Praktiken, zugleich Einblick in historisch differentielle Künstlerrollen/- auffassungen/ -selbstentwürfe
Neben Informationen zum Seminarablauf und Formalien/ Anforderungen, präsentiert Hans Ulrich Reck eine Einleitung und Ausführungen zu den Begriffen der Kunst, Kreativität, Kultur und Zivilisation. Dazu gehören Werkbetrachtungen zu Gordon Matta Clark und Marcel Broodthaers.
In der zweiten Vorlesung beginnt Hans Ulrich Reck mit einer Rekapitulation und Fortsetzung der Einführung. Es folgen Erörterungen zu folgenden Stichpunkten: Kunst als Methode der
Entwicklung bestimmter Praktiken; nach dem Ende der Repräsentationsanstrengungen;
tautologische Definition der Kunst im systemtheoretischen Sinne; System und Subsystem,
Regulierungskriterien und Aspekte der operativen Mechaniken oder Funktionslogik der
Subsysteme nach Niklas Luhmann; Kunst als Semantik der im Kunstsystem zirkulierenden
Kunst; Kunst als Subsystem operativer Geschmacksselektion; Kritik daran; Schwitters, Ontologie
der modernen Kunst; philosophische Theorie, Materie und Form; Oskar Schlemmer;
Wirklichkeitsfragmente als reale Ausschnitte anstelle eines ein Drittes repräsentierenden, auf
Bedeutung oder Themen einer 'äußeren Welt' verweisenden Bildes; El Lissitzky und das
Hannoveraner Bilderkabinett von 1927; Futurismus; Rückblick auf die Kunstauffassung als
Illusionsdenunzierung durch Platon vs. mitvollziehbare Anschaulichkeit des Idealen in der
aristotelischen Position (Herausarbeitung der inneren Form); Beginn der Erklärung des
identifikatorischen, naturalistisch-visuellen Systems der Künste; neues Paradigma der
Renaissance; System der Perspektivität, Traktat über Malerei von Leon Battista Alberti (1435):
Bild als visuelle Fläche, nicht als Ebene der Attributierung von Symbolischem; primi luci
(Panofsky); Vertragsgeschichte (nach Martin Warnke, Bau und Überbau; an den Bsp. von Fra
Angelico und Piero della Francescas 'Schutzmantelmadonna‘).
Bildbeispiele und ein Bildverzeichnis für die Vorlesungen 1 bis 3 finden sich gesammelt in den Dateien der VL 1.
In der dritten Vorlesung beginnt Hans Ulrich Reck mit einer Vorschau und Organisatorischem zur Exkursion nach Schaffhausen (Hallen für neue Kunst, Sammlung Crex), die im Rahmen des Semesterzyklus stattfindet. Reisewege und Qualifikationsmöglichkeiten werden erläutert: Bildbetrachtungen vor Originalen, Ausstellungsbesprechung 'Wettstreit der Künste' (Ausstellung im Wallraff-Richartz-Museum in Köln ab Ende Mai), theoretisch reflexive Hausarbeit. Desweiteren geht es in der Vorlesung um folgende Stichpunkte: Rekapitulation von Grundtendenzen und -fragen des 20. Jahrhunderts, Positionsbestimmungen der Künste der Moderne; Fra Angelico, Filippo Brunelleschi, Handwerker, Zünfte, technische Errungenschaften, Emanzipationsbestrebungen; Genesis des säkularen, post-symbolischen Bildes; das Modell des identifizierenden Sehens und der Kunst der Vortäuschungen (vs. Symbolik und Religion/ Numinosität; Konventionalität des identifizierenden Sehens, kultureller Code etc); Technik der Zentralperspektive, Perspektive in der Antike versus das geometrische Wissen der Renaissance; nochmals: Albertis Traktat, das göttliche Auge, der Fluchtpunkt Gottes als Unendlichkeitslinie der technisch konstruierten Perspektive; Mathematik als Naturerkenntnis; die neue Rolle des Künstlers, ästhetische Emanzipation vorneweg. Illusionsartistik und ihr Ende (Fotografie als fixierendes dokumentarisches, ikonisches Medium, Dekonstruktion seit Cézanne - neue Symbolik und Hermetik, respektive Banalität) Fortsetzung Zentralperspektivität, Künstler als Wissenschaftler des Visuellen; diverse Erörterungen zu Piero della Francescas 'Geißelung Christi'; andere Bilder von Piero, u. a. Traum Konstantins (Fresken-Zyklus 'Die Legende vom wahren Kreuz', 1452-1466 ausgeführt in einer Kapelle der Kirche San Francesco in Arezzo).
Zusätzliche Bildbeispiele mit Bildverzeichnis für die Vorlesungen 1 bis 3 finden sich gesammelt in den Dateien der VL 1.
In der vierten Vorlesung beschäftigt sich Hans Ulrich Reck mit den folgenden Stichpunkten: Rückblick auf die Dechiffrierung von Piero della Francescas Bild 'Geißelung Christi' durch Carlo Ginzburg; Beuys und einige Grenzüberschreitungen – Kunst, Technik, Wissenschaft; Propaganda, Diskurs, Missionierung, Engagement, Kunst und politische Kontexte; die permanente Kommentierung des künstlerischen Werkes; Vergegenständlichung und Entfremdung; Wiederaneignung von Formen der Lebendigkeit; Kunsttheorie als Theorie künstlerischer Praktiken und Methoden; Hinweis auf die Aktion von 1965 'Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt' – theoretische Erörterungen als immanente Dimension des Werkes (am Bsp. der 'Honigpumpe' in Kassel); "man sieht, was man sieht" vs. "man sieht, was man weiß"– kommunikative und andere Funktionen; Kritik der Kommentarbedürftigkeit der Kunst (Arnold Gehlen); Ent-Gegensetzung: die 'soziale Plastik' von Joseph Beuys; Aufbrechen des Werkes in Richtung auf Prozesse, Verlebendigung der allegoretisch eingefrorenen toten Gedanken in Wahrnehmung und offener Erfahrung; Hinweis auf die Diskussion zwischen Beuys, Kounellis, Kiefer und Cucchi (1986; Verlag der Zeitschrift 'Parkett'); Piero della Francesca und Joseph Beuys als prototypische, exemplarische, aber v.a. beispielgebende Exponenten ihrer Zeit, die ikonologischen Tendenzen konzentrierend.
Bildbeispiele und ein Bildverzeichnis für die Vorlesungen 3 und 4 finden sich gesammelt in den Dateien der VL 3.
In der fünften Vorlesung geht Hans Ulrich Reck vom Beispiel der Ausstellung von Harald Szeemann 'Der Hang zum Gesamtkunstwerk' (Kunsthaus Zürich 1983) aus und behandelt folgende Stichpunkte : Vorgeschichte, Geschichte und Aktualisierung zur Auffassung vom Künstler als einem Weltbaumeister; Handlungsprogramme im Namen der Kunst zur Modellierung, implizit auch Verleugnung oder Verneinung der Wirklichkeit; Stockhausens Bemerkung zur Vernichtung der Twin-Towers in NYC als singuläre Einlösung des einzig möglichen radikalen Avantgardekunst-Anspruchs; Einführung zum Topos des 'Gesamtkunstwerk': Barock, Romantik, Wagner, Kunstentwürfe als radikalisierende romantische Utopien; zum kuratorischen Gesamtwerk, der Arbeitsweise, Selbstinterpretation, Arbeitsauffassung von Harald Szeemann – Pionierleistung und Vorprägung zu: der Kurator als Künstler; Vorabhinweis zum Rangstreit der Künste/ 'Paragone'; Fluxus, ephemere und transitorische Kunst, Konzeptkunst vs. Allegoresen; Avantgarde als Realisierung der Selbstverflüchtigung vs. Ortsbehauptung einer bedeutungsschweren Kunst wie der zum 'Gesamtkunstwerk'; danach: Video-Dokumentation (110') 'Der Hang zum Gesamtkunstwerk' (Ausstellung H. Szeemann, Kunsthaus Zürich 1983) mit anschließender Diskussion zwischen Joseph Beuys, Bazon Brock, Frei Otto, Wolf Jobst Siedler, Harald Szeemann (Sendung 'Nachtfalter', WDR 1983); darin: Beuys' These von der 'Kreativität als Freiheitswissenschaft'; Hinweis auf 'Kapital', Installierung von Joseph Beuys in den Hallen für neue Kunst in Schaffhausen).