minimal und conceptual art/ Bruce Nauman mit einem Seitenblick auf Auguste Rodin, Robert Morris und Joseph Beuys
- Die zehnte Vorlesung beginnt Hans Ulrich Reck mit einer Vorabeinlassung zu den Stichpunkten: Theorie-Ignoranz an Kunsthochschulen, ausbleibender Resonanzraum seit je, Unveränderlichkeit eines beklagenswerten Mangels. Danach spricht er, nochmals ausgehend von der Sammlung in Schaffhausen, über die folgenden Themen: was nach der Konzeptkunst und der minimal art kommt: Bruce Nauman und Christo; Hinweis auf Running Fence als zwei diverse Möglichkeiten, zeitgenössische Kunst zu situieren; Exkurs zur 'arte povera' (Mario Merz, Jannis Kounellis, Joseph Beuys), kuratorische Exposition von Germano Celant; Ästhetik und Aisthesis, Begriffsbestimmungen, sinnliche Wahrnehmung und Modelle der Differenz jenseits der sensualistischen Rückkoppelung von Erfahrungen, auch solchen der Kunst; zwischen ideeller Reflexion und sinnlicher Erfahrung: Erfahrung durch Wahrnehmung, Steigerungsformen; spezifische Möglichkeiten der Kunst unterhalb des Symbolischen; ein artifiziell Neues, das erfahren werden kann und nicht gelernt werden muss; direktes Erleben eines Neuen – dies das herausragende Kennzeichen der Arbeit von Bruce Nauman; Bilder zu Bewegungen im Quadrat; Hinweis auf 'Squares' und andere TV-Stücke von Samuel Beckett; das konkrete Hier- und So-Sein unter Ausschluss aller anderen Möglichkeiten, die sich gleichzeitig anbieten würden: das konkrete So-Sein als Ausschluss aller anderen Möglichkeiten, das Leben als Ausschluss von Alternativen; Spinoza, Empfinden des Konkreten, Jede Bestimmung ist Verneinung; Bestimmungen im Konkreten: zur Kraft der Linien, die generative Natur, hieroglyphische Linie, Leonardo, Kandinsky, Jugendstil, Paul Klee – Nachwirkungen in Bruce Naumans Selbstbildnissen und Atelier-Performances; "von der Hand in den Mund": ein Wörtlichnehmen dessen, was dann, als gezeigtes, zum Bild, wird; Frage, die bleibt: Wie kommt man vom Einzelnen und Speziellen zu einem Allgemeinen oder gar Universalen? Kunst nicht als Selbstreferenz, sondern als Medium der Wahrnehmung und Thematisierung der Beziehung von Selbst und Welt; Naumans Konzepte als Reaktualisierungen und Aneignungen von Themen aus der europäischen Kunstgeschichte, z. Bsp. der Thematik des Fußes eines Sockels; Allegoretisches im Werk von Bruce Nauman: Realismus, US-amerikanische Gewaltwirklichkeit; zur Einheit von Person und Werk: "the true artists helps the world by revealing mystic truths"; Hinweis auf zu Christos 'Running Fence': Kommunikationsdesign, Prozessbezogenheit des Werkes, Sichtbarmachen des Konzeptes; auch hier ein Bsp. von Kunst als Lebensform.
Author: | Hans Ulrich Reck |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:kn185-opus4-2135 |
Series (Serial Number): | Audiolectures (06,10) |
Document Type: | Sound |
Language: | German |
Year of Completion: | 2002 |
Release Date: | 2019/12/20 |
Licence (German): | Creative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International |