@techreport{Trogemann, type = {Working Paper}, author = {Georg Trogemann}, title = {Die Sizilianischen F{\"o}rster}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:kn185-opus4-521}, pages = {11}, abstract = {Zwei Jahre nach Erscheinen seiner mathematisch verfassten Arbeit „KYBERNETIK, oder Regelung und Kommunikation bei Tier und Maschine“ ver{\"o}ffentliche Norbert Wiener auf Dr{\"a}ngen einiger Freunde ein weiteres Buch, das seine Theorien auch Laien zug{\"a}nglich machen sollte. In diesem zweiten Buch verschwinden alle mathematischen Zeichen, daf{\"u}r werden von Wiener die sozialen Folgen der Kybernetik herausgearbeitet. Das neue Buch tr{\"a}gt im Original den Titel „The Human Use of Human Beings (Cybernetics and Society)“. Die deutsche {\"U}bersetzung verzichtet auf den gesellschaftlichen Anspruch und titelt schlicht „Mensch und Menschmaschine“. Wiener macht deutlich, dass durch das neue Maschinenzeitalter »die unmittelbare Zukunft der menschlichen Gesellschaft von d{\"u}steren Gefahren umgeben ist und wir unseren Kurs anhand von Seekarten der Fortschrittsidee verfolgen, auf denen die drohenden Untiefen nicht verzeichnet sind«. Auch wenn die Gefahren heute andere sind als 1950, so sind doch die Seekarten nach denen Politik und Wirtschaft in Bezug auf die Technik navigieren die alten. Und Wieners Frage »Was sollen wir nun in dieser Lage tun?« ist ohnehin zeitlos. Im Bewusstsein der Gefahr, leicht in die N{\"a}he alter ideologischer Fahrwasser der Kybernetik zu geraten oder verschrobenen Phantasien nachzuh{\"a}ngen ganze Gesellschaften lie{\"s}en sich als riesiger Hom{\"o}ostat modellieren und simulieren, soll im Rahmen eines kleinen Workshops im Juli 2013 trotzdem erneut die Frage gestellt werden, was das Zusammendenken von Kybernetik und Gesellschaft in der aktuellen Problemlage leisten k{\"o}nnte. K{\"o}nnen kybernetische Begriffe und damit verbundene Methoden wie Feedback, Blackbox, Information, Hom{\"o}ostase, blinder Fleck, Selbstreferenz, Selbstorganisation, Autonomie, strukturelle Kopplung und Autopoiese {\"u}berhaupt etwas zum Verst{\"a}ndnis sozialer Strukturen beitragen? Die Kybernetik ist mathematisch und abstrakt. Wo bleiben die Werte, nach denen eine Gesellschaft sich ausrichtet? Liegen diese nicht immer jenseits systemtheoretischer M{\"o}glichkeiten? Ist es vielleicht trotzdem m{\"o}glich, Orientierungshilfen auf den abstrakten Fundamenten neuerer kybernetischer Erkenntnisse zu gr{\"u}nden? Warum soll es nicht wenigstens kybernetisch--‐motivierte Handlungsstrategien geben, die sich in vernetzten Sozialstrukturen als {\"u}beraus brauchbar erweisen? Was taugt zum Beispiel Luhmanns soziologische Systemtheorie als Bedienungsanleitung? Oder lassen sich Gesellschaftsdynamiken grunds{\"a}tzlich nicht vollst{\"a}ndig modellieren? Der folgende Text stellt keine Antworten vor, sondern versucht zun{\"a}chst aus subjektiver Perspektive die Problemlage zu umrei{\"s}en.}, language = {de} }